
Trifft den Kern
Clapping on Canvas
Die drei rock- und rollenden Küstenjungs zählen
zweifelsohne zum engeren Kreis der talentierten
Newcomer in der Bremerhavener
Musikszene. Die Verbundenheit zur Seestadt
und zum Maritimen möchten sie mit ihrem
Namen unterstreichen, der in etwa „Segel
setzen“ bedeutet. Ihren Stil nennen sie Shanty
Core Melodic Rock. Alles drin, was draufsteht.
Zumal der eine oder andere Text in
ihren Liedern mit der Seefahrt zu tun hat.
„Shanty“ ist eine bekannte Form des Seemannsliedes,
„Core“ sowas wie „Kern“, und
„Melodic“ muss man nicht erklären. Wie auch
immer, die Segel sind gesetzt und 2012 beginnt
der jungfräuliche Törn.
Das Trio, bestehend aus Christian Butt (Gitarre,
Gesang), Mathias Klich (Bass) und Schlagmann
Jan Seidelmann, muss im Laufe der Jahre die eine
oder andere Flaute in Kauf nehmen. Das ist
normal. Den Wind kann man leider nicht fangen.
Wenn aber alle in einem Boot sitzen und zielstrebig
rudern, geht es trotzdem voran. Inspiriert
durch ihre Helden von Dredg, The Carrier oder
Fall out Boy, basteln die Jungs unaufhörlich mit
wachsender Begeisterung an ihrer Karriere und
eigenen Songs. Das erste Konzert in Cuxhaven
beim „Watts Up Festival“-Bandwettbewerb hinterlässt
hörbaren Erfolg beim Publikum.
Eine kleine aber feine Fangemeinde reist ihnen
sogar bis ins Cafe de Fiets hinterher, wo die Drei
einen gekonnten Unplugged-Auftritt hinlegen.
Mit Smartphone und selbst gebasteltem Handstativ
nehmen sie in Eigenregie ihr erstes Musikvideo
„Counting“ auf. Kreativität scheint nur
eine ihrer vielen Stärken zu sein. Der ursprüngliche
praktische Zweck des Shanty als Arbeitslied
WWW.FACEBOOK.COM/CLAPPINGONCANVAS
stand bei den Seeleuten ja immer an erster
Stelle. Sprachliche und musikalische Aspekte
spielten dagegen kaum eine Rolle. Es war allein
wichtig, dass der Shanty die Arbeit unterstützte.
Das ist bei Clapping on Canvas anders. Jan, obwohl
eigentlich Schlagzeuger, komponiert und arrangiert
auf der Gitarre das meiste Material um
die spannenden Geschichten seiner Mitstreiter
Christian und Mathias. Im Kollektiv wird dann
ein Ganzes daraus, das sich durch individuelle
Sounds deutlich von anderen Formationen unterscheidet.
Christian erzeugt mit seiner Sechssaitigen
einen unaufdringlichen Klangteppich durch
geschicktes Einsetzen seiner Effektpedale, Mathias
liefert am Bass die fundierte Breitwand und
schickt gelegentlich „Shouts“ durchs Mikrofon,
wie zur Zeit der Großsegler die gebrüllten Befehle
des Shantyman, während Jan mit seinem exakten
Schlag das Schiff auf Kurs hält.
Wer nun glaubt, hier eine weichgespülte Form
von maritimen Seemannsliedern zu erleben,
der irrt gewaltig. Da kommt melodischer, elektrischer
Kraft-Rock von der Bühne. Ein vierter
Mann, vielleicht ein weiterer Gitarrist, steht bei
den Bremerhavenern auf der Wunschliste. Im
vergangenen Jahr überzeugten Clapping on Canvas
ihr Publikum im Rock Center neben Heart
Ovt (Leipzig) und Ivanca (Bremen) kurzzeitig zu
viert. Erfrischende Unterstützung gab es nämlich
von Gastsängerin Nele Schäfer, die sich mit ihrer
markanten Stimme für drei Songs nahtlos in
das Trio einfügte – so, als wäre es nie anders gewesen.
Sicherlich nicht ganz einfach für sie, da
sich ihre drei Kollegen keinen Konventionen unterordnen,
wie sie sagen, und es als unproduktiv
empfinden, sich ständig an einem Genre zu
orientieren.
Wer sich gern vor dem Besuch eines ihrer nächsten
Konzerte einen Vorgeschmack holen möchte,
der kann sich auf Youtube gleich mehrfach
bedienen. Es hat zwar ein bisschen gedauert bis
zum ersten Silberling, weil man sich aufs Songwriting
konzentrierte, aber irgendwann in diesem
Jahr geht es endlich an die erste EP. Eingespielt
werden soll sie im Rock Center unter der Leitung
vom erfahrenen Dominik Rühaak (I-M-U), bei
dessen Feingefühl und Know-how man sich darauf
verlassen kann, dass es ans Optimum geht.
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Foto: Daniela Wittenberg
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