DIE NEUEN Personalwechsel im Kulturbüro Bremerhaven
So völlig neu sind Marie Garms und Robert
Worden nicht in der Kulturszene
der Seestadt. Schon seit einiger Zeit nehmen
beide aktiv an der Gestaltung von
Stadtteilfesten, Kunstausstellungen und
weiteren Kulturevents teil. Grund genug,
sie für die Kulturarbeit in Bremerhaven
fest ins Boot zu holen. Sie traten die Nachfolge
von Jochen Hertrampf im Kulturbüro
Bremerhaven an, dessen Engagement die
Kulturlandschaft der Stadt maßgeblich geprägt
hat. Im Interview mit dem LAUFPASS
stellen sich die Neuen vor, berichten von
ihrer Arbeit und neuen Ideen.
WORAN ARBEITEN SIE GERADE?
WIE WIRKT SICH DIE AKTUELLE LAGE
AUF IHRE ARBEIT AUS?
Robert Worden: Auch in diesen ungewöhnlichen
Zeiten gibt es viel zu tun. In einem neuen
Job muss man sich erst ein wenig zurechtfinden.
Die jetzige Krise hat uns zuerst etwas
aus der Bahn geworfen. Innerhalb von
zwei Wochen hat sich plötzlich alles verändert.
Es hat einen Moment gedauert, aber
dann ist aus vielen Überlegungen, wie man
damit umgeht, eine Idee für ein Kulturangebot
entstanden: „AUS-EIN-ANDERS… kreative
Eindrücke aus dieser Zeit“. Dabei handelt
es sich um eine virtuelle Plattform, die
alle Künstler, Künstlerinnen und Kulturschaffende
dazu aufruft, ihre persönlichen Eindrücke
aus dieser schwierigen Zeit zu teilen –
ob Wort oder Foto, Gemälde, Film oder Lied,
eine Geschichte oder eine post-Corona-Idee.
Jetzt steht die Webseite und wir sind sehr gespannt,
was auf uns zukommen wird. Einige
Beiträge sind schon online und nicht nur aus
der Stadt Bremerhaven. Auch überregionale
Kunst- und Kulturschaffende haben Projekte,
Videos und Fotos eingereicht.
Marie Garms: Neben „AUS-EIN-ANDERS“
entwickeln wir gerade Veranstaltungen, die
hoffentlich im Spätsommer möglich sein
werden. Dabei geht es beispielsweise um
den Kultursommer Süd und den Leher Kultursommer.
Aufgrund der Einschränkungen
durch das Corona-Virus, welche sich auch in
der Kulturlandschaft deutlich bemerkbar machen,
lassen sich die Veranstaltungen nicht
wie geplant durchführen. Wir müssen neue
Wege finden, die kreative Szene in Bremerhaven
zu unterstützen, damit sie nicht zu
lange stillsteht. Dabei geht es in erster Linie
darum, die Veranstaltungen nach hinten
zu verlegen. Wie zum Beispiel die KinderKulturAkademie,
die in der ersten Woche der
Herbstferien startet und somit ab dem 12.
Oktober beginnt und den Kultursommer Süd
der vom 14. bis zum 26. August stattfindet.
Wir hoffen, dass sich bis dahin die Situation
entspannt hat. Ein zweiter Weg ist, Veranstaltungen
den derzeitigen Umständen entsprechend,
anders zu planen – nur kleine Gruppen
zusammenzubringen und genug Platz
zwischen den Besuchern, wie auch den Akteuren
zu gewährleisten.
WAS FÜR ERFAHRUNGEN IN DER
KULTURARBEIT BRINGEN SIE BEREITS MIT?
AN WELCHEN PROJEKTEN WAREN SIE
BISHER BETEILIGT?
Robert Worden: Da ich schon etwas länger
auf diesem Planeten bin, bringe ich eine lebenslange
Erfahrung zum Job mit. Ich bin studierter
Künstler. Der Bachelor of Fine Arts
am San Francisco Art Institute war der Anfang.
In Berlin und seit 2011 in Bremerhaven
als freischaffender Künstler, Direktor einer
Eventfirma in Las Vegas, die Entwicklung
von Kulturprogrammen in der „Alten Bürger“
und Lehe und künstlerischer Leiter der Werkstatt
212 und Initiator von „KunstRaum/
ArtSpace Alte Bürger“ sind ein Teil meiner
Erfahrungen. Außerdem war ich beteiligt am
Leher Kultursommer, der KinderKulturAkademie,
der Langen Nacht der Kultur, der Manege
13, sowie dem Goethestraßenfest. Es gab
aber auch Zusammenarbeiten mit der Scholl
Schule in der Werkstatt 212 und viele weitere
Projekte in der „Alten Bürger“.
16 www.laufpass.com
Foto: Kulturbüro Bremerhaven