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Asthma bei kleinen Kindern
Strukturierte Behandlung schon ab zwei Jahren
Disease-Management-Programme unterstützen bei der Asthmabehandlung.
Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei
Heranwachsenden. Etwa zehn Prozent der Kinder in Deutschland
sind von der Atemwegserkrankung betroffen, Jungen laut
einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts häufiger als Mädchen.
Schwere Asthmaanfälle können lebensbedrohlich sein,
deshalb ist eine gezielte Asthmatherapie wichtig. Dazu bieten
die gesetzlichen Krankenkassen ihren betroffenen Versicherten
strukturierte Behandlungsprogramme, sogenannte Disease-
Management-Programme (DMP), an.
Diagnose bei Kleinkindern nicht einfach: Ab sofort können
auch Kinder ab dem zweiten Lebensjahr an strukturierten Asthmabehandlungen
www.basta-magazin.de
teilnehmen. Ob ein Kleinkind Asthma hat, ist
gar nicht so leicht zu erkennen. Häufige Erkältungen, Husten mit
brummenden oder leicht pfeifenden Geräuschen beim Atmen,
Husten bei körperlicher Anstrengung oder kaltem Wetter können
Hinweise auf Asthma bei Kindern sein. Je genauer Eltern die Beschwerden
ihres Kindes beschreiben, desto besser kann der Kinderarzt
eine Diagnose stellen. Um festzustellen, ob Asthma vorliegt
oder nicht, macht die Ärztin oder der Arzt beispielsweise
einen Funktionstest der Lunge. Bei diesem Test muss das Kind jedoch
gut mitmachen können. Das fällt Schulkindern meist leichter
als jüngeren Kindern.
Beschwerden können wieder verschwinden: „Der Verlauf
der Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein. Die meisten Kinder
haben eine leichte Form von Asthma und bei der Hälfte der Kinder
verschwinden die asthmatypischen Beschwerden in der Pubertät
wieder. Eine Überempfindlichkeit der Atemwege bleibt allerdings
ein Leben lang bestehen“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin bei der AOK.
Aber bei betroffenen Kindern mit schwerem Asthma kann die körperliche
und geistige Entwicklung (Gewicht, Größe, schulische
Leistungen) hinter ihren Altersgenossen zurückbleiben. Wichtigstes
Ziel der Behandlung ist eine gute Kontrolle der Asthmasymptome
und somit ein möglichst beschwerdefreies Leben.
Behandlung hilft bei Gestaltung des Alltags: Mithilfe von
Medikamenten lässt sich Asthma gut in den Griff bekommen. Darüber
hinaus soll die Behandlung helfen, den Alltag der Erkrankten
möglichst normal zu gestalten. Kinder mit Asthma müssen also
nicht auf Sport verzichten und dürfen auch Kinderfreizeiten oder
Klassenfahrten mitmachen. Wichtig ist, dass Betreuer, Lehrer und
Freunde informiert sind und wissen, was im Notfall zu tun ist. Auch
die betroffenen Kinder selbst sollten über ihre Erkrankungen gut
Bescheid wissen. So können sie auch schwierige Situationen meistern,
wenn die Eltern nicht dabei sind.
Aufklärung durch Patientenschulung: Für die Asthmabehandlung
ist es daher wichtig, dass Eltern und Kind eine Patientenschulung
besuchen, in der ihnen alles Notwendige rund um
die Asthmatherapie erklärt wird. Solche Schulungen sind ebenfalls
Bestandteil der strukturierten Behandlungsprogramme, die
die Krankenkassen anbieten. Neben der Behandlung ist es zudem
wichtig, das Kind vor den Auslösern von Asthma zu schützen. Dazu
sollten Eltern wissen, wann ihr Kind Beschwerden hat. Das können
bei allergischem Asthma beispielsweise bestimmte Tierhaare
oder Blütenpollen sein oder bei der nicht allergischen Form unter
anderem Atemwegsinfektionen. Ein weiterer Asthma-Auslöser ist
Zigarettenrauch. Daher ist es wichtig, dass Kinder in einer rauchfreien
Umgebung aufwachsen.
WEITERE INFORMATIONEN
AOK-Behandlungsprogramme bei chronischen
Krankheiten: www.aok-curaplan.de
AOK-Clarimedis (Medizinische Informationen am
Telefon, rund um die Uhr), kostenfreie Rufnummer:
0800 1 265 265 und aok.de/bremen > Clarimedis
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit
im Gesundheitswesen:
www.gesundheitsinformation.de > Atemwege
Robert Koch-Institut:
www.rki.de > Faktenblätter Asthma
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