ten Deutschlands, Dänemarks und Polens.
Vom Greenpeace-Aktionsschiff Beluga II aus
wurden Sauerstoffkonzentrationen am Meeresgrund
gemessen und zusätzlich Wasserproben
aus Ostsee-Zuflüssen (Bäche, Flüsse)
auf die Nährstoffe Nitrat und Phosphat sowie
multiresistente Keime untersucht. An einigen
ausgewählten Orten wurden zusätzlich Wasserproben
für die Untersuchung von Pestiziden
und Tierarzneimitteln entnommen. Diese
Proben wurden auch auf in der Landwirtschaft
verwendete Metallverbindungen getestet. Der
erste Teil der Tour startete im September 2018
in der Dänischen Südsee und endete Mitte
Oktober in der Bucht von Danzig. In Dänemark
und Deutschland (Lübecker Bucht, Fehmarn)
wurden ausgewählte Probenentnahmeorte im
Abstand einiger Wochen ein zweites Mal aufgesucht.
Zusätzlich wurden in den deutschen
Ostsee-Zuflüssen in regelmäßigen Abständen
bis Februar 2019 Wasserproben entnommen,
um zu ermitteln, wie sich die Werte verändern,
wenn die zunehmenden Regenfälle nach der
langen Trockenheit des Sommers Nährstoffe
von den Äckern über Bäche und Flüsse in die
Ostsee schwemmen. Ein Teil der Proben konnte
direkt nach der Entnahme in einem mobilen
Labor an Bord der Beluga II photometrisch
auf Nitrat untersucht werden. Die Analyse
von weiteren Nährstoffen (insbesondere Gesamtstickstoff
und Gesamtphosphor) und von
multiresistenten Keimen übernahmen akkreditierte
externe Labore. Die Wissenschaftler
der Greenpeace Research Laboratories im britischen
Exeter prüften die Belastung der Proben
mit Pestiziden und Tierarzneimitteln.
GRÖSSTE TOTE ZONEN WELTWEIT
Die Ostsee wird häufig als das Meer mit den
größten anthropogenen, also von Menschen
verursachten, Todeszonen der Welt beschrieben.
Das Gebiet dieser Zonen in der Ostsee
hat sich in den vergangenen 100 Jahren auf
gut 60.000 Quadratkilometer verzehnfacht
und umfasst damit eine Fläche, die insgesamt
zweimal so groß ist wie die Belgiens. Wegen
seiner geologischen Struktur ist das ökologische
Gleichgewicht in dem weitgehend von
den Weltmeeren abgeschirmten Randmeer
besonders empfindlich. Der Klimawandel verstärkt
die Eutrophierungseffekte in der Ostsee,
da steigende Wassertemperaturen die
Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser herabsetzen.
Studien belegen, dass der erhöhte
Nährstoffeintrag in das baltische Meer einen
bedeutenden Anteil an der Entstehung der toten
Zonen hat.
BELASTUNG DURCH KLIMAWANDEL
Durch den begrenzten Wasseraustausch an
der Meerenge zwischen Dänemark und Norwegen
verbleibt das Wasser im Schnitt 30 Jahre
in der Ostsee. Aus diesem Grund findet nur
selten eine Belüftung der baltischen Gewässer
statt, die dem Sauerstoffmangel (Hypoxie)
entgegenwirken könnte. Weil nur wenig Salzwasser
aus der Nordsee einströmt und große
Mengen nährstoffreiches Süßwasser aus
Flüssen und Bächen in die Ostsee fließen, ist
der Salzwassergehalt vergleichsweise gering.
Charakteristisch für die Ostsee ist der permanente
Aufbau unterschiedlich starker saliner
Schichten. Bei wenig Durchmischung der Wassersäule
ist der Übergang von niedriger zu hoher
Salzkonzentration häufig als Sprungschicht
ausgeprägt (Halokline), verbunden mit
ebenfalls sprunghafter Änderung der Konzentration
des gelösten Sauerstoffs von hoch zu
niedrig. Eine vertikale Durchmischung und damit
der Transport von Sauerstoff in bodennahe
Schichten findet kaum statt. Ergebnisse
von Schiffsexpeditionen des IOW zeigen
die Ausmaße der fortgeschrittenen Ausbildung
von Todeszonen in der Ostsee: Besonders
sauerstoffarme Bereiche machten die
Forscher in den tiefen Wasserschichten des
Gotlandbeckens aus.
Steigt die durchschnittliche Wassertemperatur
in den oberen Gewässerschichten, hat dies eine
geringere Durchmischung zur Folge. In Modellierungen
wurde ein Temperaturanstieg der
baltischen Gewässer um bis zu 4 °C von 1960
bis 2100 prognostiziert. Schon im vergangenen
Jahrhundert haben sich die baltischen Gewässer
um 2 °C erwärmt. Zudem haben sich
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