Triage auf der Titanic – Bill Gates oder Wir?
Die Kunst, im Moment des Untergangs eine Hymne auf die Zukunft zu schreiben
Wir haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Pest: Wir tun, was Bill (Gates) mit seinem Freund Klaus (Schwab) und weitere Protagonisten der ersten Klasse unseres Völkerdampfers sich als „philanthropische“ Rettung der Welt ausgedacht haben. Was das ist, steht ganz unverhohlen in den Plänen des World Economic Forums (WEF), und Gates gibt es auch bei jeder Gelegenheit zum Besten. Sie machen also kein Geheimnis aus ihren Plänen – das kann man ihnen nicht vorwerfen. Und da der Autor Sven Böttcher bekanntermaßen gründlich ist, liefert er für jede noch so absurd klingende Absicht der Potentaten mindestens eine belastbare Quelle, die den Wahrheitsgehalt des Unvorstellbaren belegt.
von Wolfgang Jeschke
Das dystopische Morgen dieses Rettungsszenarios von Bill ist eine Welt der Transhumanisten, Eugeniker und Technokraten. Mit vollständiger Kontrolle aller Prozesse des Lebendigen soll die Welt genesen am Wissen und Wesen des Bill – und wer wäre besser dazu geeignet als der (hin und wieder) reichste Mann der Welt?
Sven Böttcher befasst sich mit Bill und lässt dessen bizarren Fantasien tatsächlich gerechten Raum in seinem Buch „Wer, wenn nicht Bill?“. Man folgt Böttcher genussvoll zeilenweise und erkennt zwischen der Sorgfalt der Formulierungen und Betrachtungen den Abscheu, den der Schreiber gegenüber der Selbstermächtigung des Bill über die Welt empfindet. Dennoch widersteht er der Versuchung, den mächtigen Transformierer zu stellen oder ihn gar mit filigranen Gedanken und Worten hinzurichten – was Böttcher zweifelsohne beherrscht. Nein, der Autor tut einmal mehr etwas Überraschendes: Er stellt dem „Team Bill“ – mit Klaus – das „Team Old“ – ohne Perspektive – gegenüber.
Team Bill will uns in eine Dystopie leiten. Es gibt vor, sein Entwurf einer unmenschlichen Welt sei besser, weil befreit von der Unvollkommenheit des Menschlichen. Das behagt natürlich all jenen nicht, die ihr altes Normal gut fanden und sich darin wohlfühlten – umgeben von Statussymbolen, Hoffnungen und Enttäuschungen. Sie sind das Team Old, das gerne wieder zurückmöchte in das, was damals – es ist kaum mehr als ein Jahr her und doch emotional Lichtjahre entfernt – noch wirklich war. Die transhumanistische Revolution des Bill trifft also auf die gewohnheitsbasierte Restitution des Gewesenen. Die einen propagieren das neue Normal, die anderen wollen das alte Normal zurückhaben.
Nun stellt Böttcher aber auch die Frage, ob das alte Normal des Teams Old wirklich so reizvoll war, dass wir es unbedingt wiederhaben möchten. Und obwohl er uns nicht mit der Nase auf alle Mängel unserer ehemaligen Normalität stößt, ermöglicht er uns schon einen klaren Zweifel, ob das wirklich wieder so sein soll wie vorher … Das Alte mutiert zur Cholera, zu der das Angebot von Bill – mit Klaus – die Pest ist. Damit beginnt die Triage auf der Titanic.
Sven Böttcher führt uns mit wohlgesetzten Schritten und wunderbaren Formulierungen an den Rand des Dilemmas: Bills Zukunft ist lebloser Mist in einer kalten Technokratur, aber das Gestern von Team Old ist irgendwie auch nicht die Lösung für ein besseres Morgen. Das ist der Augenblick, in dem wir den Eisberg gerammt haben. Und in jenem Moment des beginnenden Unterganges hebt er, der Böttcher, der lesbar selbst nicht frei von Zweifeln ist, seine Stimme an und singt eine Hymne auf eine ganz andere Zukunft.
„Team Mensch“ betritt die Bühne. Eine neue Art eines neuen Wir, die sowohl Team Bill als auch Team Old zustimmt, wenn diese sagen: So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Aber wie dann? Folgen wir Böttchers neun Geboten, die er selbst so nicht nennt – neun, wie viele auch sonst bei Böttcher? Neun oder elf, was sonst! –, die auch eher als Impulse daherkommen und Fragen stellen, Ideen liefern, Ansätze für die Entwicklung einer lebenswerten Welt, in der wir uns befreien von all den dunklen Seiten der Team-Bill-Pläne und den Schatten der Team-Old-Welt, die weder dem Planeten noch seinen Bewohnern wirklich dauerhaft und ausgleichend gedient haben.
Eine wunderbare Lektüre, die uns, fundiert recherchiert, voller Augenzwinkern, Sorge und Heiterkeit durch schweres Wetter führt und dabei immer leicht bleibt. Doch ist der Wettstreit der Teams nur der grobe Strang des Buches, das sich detailreich und inspiriert mit den zentralen Aspekten unserer Gegenwart und den Bedürfnissen einer besseren Zukunft befasst.
Die inszenierte Coronakrise, die eine gesteuerte Weltveränderungskrise ist, bescherte uns viele wunderbare Bücher. Sie liefern uns detaillierte Belege für die Ereignisse, die virologischen Wirklichkeiten und Absurditäten, den Lug und Trug um Zahlen, Testverfahren und Inzidiotien, den politischen Irrsinn und die psychologischen Mechanismen eines induzierten Massenwahns, der die Menschen in einer Weise traumatisierte, dass die meisten gar nicht spürten, wie ihnen der karge Rest der Demokratie unter dem Hintern weggezogen wurde.
Was aber fehlte, war ein anderes Buch. Eines, das uns aufzeigt, woher wir kamen, was Bill uns vorschlägt und wie eine bessere Alternative aussehen könnte. Eines, das mit wunderbarer Sprache durch die Absurditäten der Zeit tanzt. Eines, das uns erschüttert und zugleich die Tür öffnet – oder wenigstens den Weg zur Tür weist, hinaus auf den Gang, die Treppe hinauf an Deck. Im Moment des titanischen Untergangs einer alten Idee, die mit einer neuen Idee ringt, erhebt sich eine ungeahnte Möglichkeit aus den Wogen der Ereignisse. Sie überstrahlt das Weiß des historischen Eisberges, an welchem unsere Gesellschaften gerade zu zerbrechen drohen.
Der Mond steht also hoch über dem sinkenden Schiff. Team Old wartet auf den Erlöser – Lieferando? Amazon Prime? Netflix? Trump? Q? –, Team Bill sitzt in der ersten Klasse und plant vor sich hin, unterstützt von allerlei Vasallen aus dem WEF-Gefüge. Team Mensch erwacht und ergreift die Initiative – springt in die ungewisse Zukunft mit der Gewissheit, dass …
… das müssen Sie selber lesen. Und ja, während die Wogen über der Titanic zusammenschlagen, hat Sven Böttcher mit „Wer, wenn nicht Bill?“ etwas geschaffen, das uns in bisweilen trostlosen Tagen eine verloren geglaubte Kraft anbietet: Zuversicht. Ein kluges Buch. Das vermeintlich Kritische ist belegt und damit dokumentarisch, das Visionäre trägt sich selbst, die Sprache ist ein Genuss, der Humor, der immer wieder das spürbare Drangsal des Autors zu bezwingen sucht, ist eine renitente Ode an das Leben und die Aussicht darauf, dass die Wohlmeinenden, die wir in der Überzahl sind – auch wenn viele sich noch nicht getraut haben –, etwas Neues aufbauen werden.
Wir schließen das Buch und blicken zurück. Das Heck des Völkerschiffes erhebt sich mit rotierender Schraube in den Nachthimmel. Und es scheint, als hätten die letzten Zeilen dieses ungewöhnlichen Buches ihre ganz eigene Magie entfaltet. Die erste Klasse versinkt – hell erleuchtet – in den kalten Fluten der kommenden Vergangenheit.
Wer, wenn nicht Wir?
Pressestimmen:
„Das dritte Buch der ‚Corona-Aufklärungsoffensive‘ des Rubikon-Verlags ist etwas ganz Besonderes. Nachdem die ersten beiden Bücher die Machenschaften und Lügen von Eliten, Lobbyisten und Regierung offenbarten, ändert Sven Böttcher mit ‚Wer, wenn nicht Bill?‘ nun die Richtung und liefert die Überlebensanleitung zur globalen Krise ― voller Humor, analytischer Brillanz, nebst Bauplan für eine bessere Welt. Ein Buch, das berührt, verändert, Hoffnung und Zuversicht schenkt, vor allem aber endlich Antworten auf die Frage liefert: Was können wir tun?“
Markus Haintz, Rechtsanwalt
„Sven Böttcher hat ein großes Buch im Kleinformat geschrieben ― und gibt mitten in der endlos ermüdenden Coronakrise das zurück, was längst verloren geglaubt war: Leichtigkeit und Gelassenheit. Seine Erzählung über das ‚Team Bill‘ (Gates) und das ‚Team Mensch‘ ist ein Versuch, den Wahnsinn nicht nur verstehbar zu machen, sondern auch zu kurieren ― mit Zukunftsvisionen, die den Rahmen des Denkbaren endlich wieder auf ein vernünftiges Maß ausweiten.“
Paul Schreyer, Mitherausgeber *Multipolar-Magazin*
„Endlich mal eine neue Pandemieübung: Wie kommen wir aus der sich entwickelnden Gesundheitsdiktatur raus? Sven Böttcher ist der geniale Spielleiter beim Match ‚Team Bill‘ versus ‚Team Mensch‘. Dass man dabei auch herzlich lachen kann, liegt an der Brillanz des Autors und dessen bitterbösen Beobachtungen.“
Walter van Rossum, Autor
„Sven Böttchers neuester Geniestreich dient nicht nur der unverzichtbaren Aufklärung über aktuelle Machtstrukturen, sondern fungiert auch als Wegweiser zur Rettung der Menschlichkeit ― für Güte, Geduld, Gemeinschaftssinn und Mut. Endlich eine Handreichung sowohl zur Überwindung der Krise als auch zur Errichtung einer besseren Welt!“
Florian Schwindt, Physiotherapeut
„Ein bewegendes Manifest unserer Zeit: ein überzeugendes, kluges und berührendes Buch. Schockierend lustig, lustig schockierend und schockierend gut recherchiert! Die aufrüttelnde und motivierende Lektüre macht auf freudvolle und tiefsinnige Art Lust darauf, die schönste aller Gesellschaften zu gestalten ― und so die Welt zu retten. Ich setze auf ‚Team Mensch‘. Wer macht mit?“
Denisa Vosahlik, Übersetzerin
„Nach diesem unglaublichen Jahr 2020, in dem sich für die meisten von uns vieles auf eine Art und Weise änderte, die wir uns nie hätten vorstellen können, macht Sven Böttcher nicht nur Mut, sondern sogar Lust auf das, was uns nun bevorsteht. Vor allem Lust darauf, Teil von ‚Team Mensch‘ zu werden und unsere zukünftige Welt gemeinsam zu gestalten.“
Friederike Pfeiffer-de Bruin, Geburtsbegleiterin
„Das neue Buch von Sven Böttcher zeigt unmissverständlich auf, dass das Zeitalter des ‚betreuten Denkens‘ geradewegs in die Katastrophe führt. Wollen wir unsere Freiheit zurückgewinnen, müssen wir jetzt handeln und als ‚Team Mensch‘ die Zukunft selbst gestalten: empathisch, gerecht und ohne übergriffigen Staat.“
Jens Lehrich, Moderator
„Sven Böttcher zeigt auf unterhaltsame und humorvolle Weise auf, wie wir nach einem durch das ‚Team Bill‘ und seine Helfer verursachten Worst-Case-Szenario als mutiges ‚Team Mensch‘ die Zukunft neu gestalten können.“
Svenja Herget, Lehrerin
„Böttcher in Bestform. Ein radikalhumanistisches Manifest, das seinesgleichen sucht!“
Jens Wernicke, Journalist
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Sven Böttcher
Wer, wenn nicht Bill?
Anleitung für unser Endspiel um die Zukunft
176 Seiten als Taschenbuch oder als E-Book
Artikelnummer 978-3-96789-017-4
Erscheinungstag: 02.04.2020
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