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Der Faschismus ist längst wieder da

Der Faschismus ist längst wieder da
Foto: Raul Mellado Ortiz / Shutterstock

Die Massenmedien bereiten den Weg in eine neue Diktatur

Von Wolfgang Jeschke

Es herrscht Einigkeit darüber, dass Demokratie und Faschismus Gegensätze sind. Faschistische Systeme negieren die individuellen Freiheitsrechte und demokratischen Prinzipien. Sie bestehen vor allem aus einer autoritären Struktur mit einem oder wenigen Führern und betonen die Volkseinheit und die Einordnung des Einzelnen in die Gemeinschaft „zum Wohle aller“. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein faschistisches System eine „rechte“ oder „linke“ Drehung hat.

Zwar scheint in der Geschichtsforschung überwiegende Einstimmigkeit darüber zu bestehen, dass der Faschismus (von italienisch fascio „Bund“) im historischen Sinne seine Wurzeln in Italien hat, wo ab 1922 Benito Mussolini sein diktatorisches politisches System etablierte. Im modernen Wortgebrauch wird der Begriff des Faschismus jedoch auch für totalitäre politische Ansätze verwendet, die nicht auf den faschistischen Motiven des frühen 20sten Jahrhunderts beruhen, aber strukturell die gleichen Merkmale aufweisen. Deshalb hat sich auch der Begriff des Linksfaschismus etabliert – der die Totalität der Mechanismen in den Blick nimmt, die denen des Rechtsfaschismus ähneln oder gleichen.

Hilfsweise kann zur Beschreibung der strukturellen Ähnlichkeit der rechts/links-Faschismen auch der Begriff des „Faschistoiden“ verwendet werden. Bei der Annäherung an den Begriff des Faschistoiden stießen wir auf einen Text aus dem Jahr 2013. Er hat also keinen Bezug zu den aktuellen Ereignissen rund um die inszenierte Krise. Autor ist Antoine Kuske.

Kuske beantwortete in einem Blogeintrag seine eigene Frage: „Was ist faschistoid?“ wie folgt: „Faschistoide Handlungen sind Handlungsweisen, die darauf abzielen, die Menschen zu entrechten, zu enteignen, zu bevormunden und sie ihrer bürgerlichen und demokratischen Rechte zu berauben.“ Im Weiteren beschreibt Kuske die Details: „Der Faschismus fällt nicht einfach so vom Himmel. Damit die Menschen ihre Freiheit freiwillig aufgeben und dem Faschismus an die Macht verhelfen, muss ein entsprechendes Umfeld geschaffen werden. Der Faschismus gedeiht am besten in einem mit Angst, Missgunst und Hass durchsetzten Klima. Ein mit Angst und latenter Gewalt durchsetztes Klima entsteht, wenn über längere Zeit die Menschen indoktriniert und verunsichert werden (…) Werden in einem nächsten Schritt den Menschen Sündenböcke für ihre Malaise angeboten und äußere Bedrohungen herbeigeredet, beginnt sich die breitgefühlte Verunsicherung, mit Hass und latenter Gewaltbereitschaft zu durchmischen. Wenn der Druck lange genug (über Jahre und Jahrzehnte) aufrechterhalten und stetig erhöht wird, dann entsteht ein Klima, in dem das Undenkbare denkbar wird. Zur Entstehung eines faschistoiden Klimas tragen die Massenmedien und die PolitikerInnen maßgeblich bei. PolitikerInnen, die von der Schaffung und Bewirtschaftung unbewirtschaftbarer Probleme leben. Massenmedien die um der Auflage willen Gefahren herbeireden und aufbauschen. Leute, die das sagen was alle denken, aber keiner zu sagen wagt.

Dass Faschisten offen, mit Gewalt die Macht ergreifen, ist aus der Mode gekommen.

Die modernen Faschisten haben sich ihrem zivilen Umfeld angepasst. Sie laufen in Alltagskleidern herum, benehmen sich normal und sehen sich selber nicht als Faschisten. Sie sind sich der Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewusst oder wollen sie nicht sehen (und wenn sie Geld als Lobbyisten verdienen, verdrängen sie die Folgen ihres Handelns).

Die faschistoide Machtergreifung läuft auf oberster Ebene, für alle gut sichtbar ab. Die faschistoide Machtergreifung beginnt, wenn sich die politische Elite vom Volk abwendet und zur Interessenwahrer in der reichen, besitzenden Klasse (Oligarchie) wird. Das Ziel des Systemwechsels ist es, die Menschen zu enteignen und zu entrechten (exponentielle Wirkung des Zinseszins). Aus dem mündigen und mitgestaltenden Bürger soll ein Untertan werden, dessen einziger Daseinszweck es ist, den Reichtum der Reichen zu mehren. Der Systemwechsel läuft in einem langsamen, legalen aber illegitimen, auf Zeit ausgelegten Prozess, auf mehreren Ebenen, ab:

  • Die demokratischen Rechte werden verwässert.
  • Die Bürokratie erhält sukzessive mehr Macht und Mittel.
  • Der Staat wird zentralisiert.
  • Der Staat tritt hoheitliche Kompetenzen an supranationale Organisationen ab.
  • Die Reichen werden steuerlich entlastet und die Normalverdiener mehrbelastet.
  • Staatliche Vorschriften ersticken langsam das freie Unternehmertum.
  • Die Presse, die vierte Macht im Staat, wird boulevardisiert.
  • Die Medienkonsumenten werden desinformiert und nicht mehr informiert.
  • Aus PolitikerInnen werden LobbyistInnen.
  • Exponenten der Oligarchie bemächtigen sich der Legislative.“

Kuskes Ausführungen lesen sich wie eine Betrachtung unserer aktuellen Situation in der gemachten Krise. TUI, Lufthansa, Autokonzerne, Banken & Co. erhalten Milliarden – Mittelstand und Bevölkerung kämpfen teilweise um die nackte Existenz.  Zentrales Steuerungselement der Etablierung eines neuen Faschismus in den westlichen Gesellschaften sind die Massenmedien. Sie haben in einem Schulterschluss das pandemische Panik-Narrativ etabliert und die Bevölkerung vollständig verängstigt und polarisiert. Ihr Vorgehen ist dabei bis ins Tiefste ihrer Tätigkeiten faschistoid. Entgegen den gesetzlichen Vorgaben, gegen die Regeln des Pressekodexes und gegen ihren Auftrag als 4. Gewalt erfüllen sich nicht mehr ihre Funktion als Wächter über das Handeln des Staates. Im Gegenteil: Sie sind als Propagandisten aktiv an der journalistischen Verfolgung Andersdenkender beteiligt und unterdrücken wesentliche Informationen, welche die Bevölkerung für eine Meinungsbildung benötigen würde.

In schlimmster faschistischer Manier greifen sie Wissenschaftler, Ärzte, Publizisten und Politiker an, die sich kritisch mit den Maßnahmen der Regierung befassen und Gegenentwürfe präsentieren. Bewusst werden Menschen diskreditiert, herabgewürdigt, beleidigt, beschimpft und es wird unverhohlen der Versuch unternommen, die Menschen nicht nur persönlich in ihrer Reputation, sondern auch wirtschaftlich zu zerstören. Der sachliche Diskurs der widerstreitenden Interpretationen wurde schon am Anfang der Krise beerdigt und als impliziten Angriff auf die Massenmeinung definiert.

Das Maß dieses faschistischen medialen Angriffs auf unsere pluralistische Gesellschaft wird immer offenbarer – das Bizarre ist dabei der Umstand, dass die Angriffe den letzten Demokraten unserer Gegenwart gelten, Menschen mit zutiefst humanistischen Überzeugungen, die sich für die freiheitliche Grundordnung einsetzen, welche uns das Grundgesetz garantiert. Grotesk ist dabei auch der Umstand, dass die faschistoiden Pressevertreter nicht wahrnehmen, welche Agenda sie hier umsetzen. Und so bekämpfen sie mit großer Leidenschaft und brutaler Beharrlichkeit jene Menschen, die ihnen und ihren Kindern das Leben und die Freiheit retten wollen – und ermöglichen damit weitergehende Veränderungen unserer Gesellschaft hin zu einem neuen Faschismus, einer neuen Diktatur.

Tröstlich scheint da die Meldung, dass immer weniger Menschen den Altmedien folgen, sondern sich in den zunehmend zensierten aber noch lebendigen freien Informationsräumen Faktenangebote zur eigenen Meinungsbildung einholen. Die Auflagen der Altmedien stürzen senkrecht ab, die Einschaltquoten des Staatsfunks ebenso. Der Staat stützt die Altmedien mit Hunderten Millionen Euro, um sich ihre Propagandaleistung zu erhalten. Kofinanziert werden die Desinformanten in den Verlagen und Sendeanstalten von der Großindustrie – derzeit unverhohlen von der Pharma- und insbesondere der Impflobby, die gerade das Billionengeschäft des Jahrtausends feiern.

Der Niedergang der Altmedien ist jedoch unaufhaltsam. Zu offensichtlich ist die Inkonsistenz der Berichterstattung und die Unterdrückung relevanter Tatsachen. Auch das Nazi-Nazi-Nazi-Framing funktioniert nicht mehr – denn die Menschen kennen ihre Nachbarn und wissen, dass dieser Vorwurf nicht verfängt, dass es sich um einen gezielten Akt der Diffamierung handelt. Die Altmedien verlieren an Reichweite. Gleichzeitig verlassen immer mehr Journalisten aus Gewissensgründen ihre Verlage und Sender und schließen sich unabhängigen Formaten an oder entwickeln eigene Angebote. An dieser Stelle werden wir in der kommenden Woche einen ersten Überblick über unabhängige Medien liefern, welche jeder Mensch für sich selbst bewerten und für die eigene Meinungsbildung nutzen kann.

Zum Thema:

Staatsgeheimnis Medienfinanzierung – die verschwundenen Millionen.

Süddeutsche Zeitung: 220 Millionen Staatsgeld für Zeitungsverlage.

Die Altmedien verschwinden. Seit 1991 sank die Auflage der Tageszeitungen von 27,3 Mio. auf 12,5 Mio in 2020 – und dabei sind hier zudem Millionen verschenkte Exemplare dabei.

Die Staatsfunkeinrichtungen wurden längst von Netflix und Co überholt.

Antoine Kuske über den Faschismusbegriff und dessen Missbrauch als „Nazikeule“.

2 Bemerkungen

  1. Wieso will man nicht endlich die Wahrheit sehen?!?
    Die Entwicklung war immer schon da, nur es wurde heute ein apokalyptischer Höhepunkt erreicht. Demokratie ist die Herrschaft durch das (manipulierte) Volk. Freiheit dagegen braucht in Wahrheit keine Herrschaft (kratie)! Demokratie ist Teufelswerk, genauso wie Zinseszins, diese Ideen stammen aus derselben Kaste der Inhumanität, und sie haben die Menschen dazu abgerichtet, ihre eigene Versklavung als Freiheit zu betrachten! Die kriminellen Banden (Parteien) waren seit Beginn völlig korrupt und amoralisch, und nahezu alle Richter und Staatsanwälte sind seit jeher Parteimitglieder. Wie soll da Freiheit entstehen? Der ganze staatliche Medienzirkus ist praktizierte Diktatur, von den Anfängen an. Und auch die sog. „freien“ Medien sind Teil desselben korrupten und mittlerweile globalen Systems, welches an der Hochfinanz, den Zinseszins-Profiteuren hängt. Es gibt eigentlich keinen plötzlichen Niedergang der Gesellschaft, sondern nur eine mehr oder weniger lineare Entwicklung der Inhumanität seit mehr als einem halben Jahrtausend. Aber das will man nicht sehen und spinnt mit Begriffen herum, auf die man in der Schule konditioniert wurde. Ihr seit Sklaven, die ihr Demokratie mit Freiheit verwechselt

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  2. Man sollte nicht von einem Linksfaschismus sprechen.
    Die Definition von Faschismus ergibt sich durch die Kolaboration von staatlich-/militärischer Machtstruktur mit dem Kapital.Leider wurde bei uns eine politische Richtungsverwirrung betrieben,die erreichte,dass rechter Faschismus durch Verwendung scheinlinker Rhetorik als linker Antifaschismus verkleidet ist.
    Was ist die „Antifa“ anderes als als dieSA?
    Propagandapöbler und Strassenschläger der faschistischen Oberklasse.
    Ich stelle immer die Frage:“Sind für euch die Finanziers von Antifa,BLM,SJW,Regimechanges,sind Gates,Soros,Zuckerberg et al,MARXISTEN?
    Wer mit ja antwortet,hat eine gründliche Untersuchung nötig.

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