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Herzgesundheit in Zeiten von Corona

Herzgesundheit in Zeiten von Corona
Illustration: Jolygon/shutterstock.com

Das Herz als Spiegel der Seele


von Dr. med. Britta Lange 


Das menschliche Herz ist ein komplexes Organ, welches vielschichtigen Einflussfaktoren unterliegt. Die Aufgabe des Herzmuskels besteht darin, das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut durch den menschlichen Körper zu pumpen, um alle Zellen mit dem lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen.

In Ruhebedingungen schlägt ein gesundes Herz durchschnittlich 50-100mal pro Minute. Das trainierte Herz eines Ausdauersportlers schlägt deutlich weniger oft in der Minute als das Herz eines untrainierten Menschen. Gleichzeitig ist unsere Herzfrequenz, also unser Puls, an unser autonomes Nervensystem gekoppelt. Autonom bedeutet unwillkürlich, nicht dem Willen gehorchend. Es unterliegt damit unseren Gefühlsschwankungen. Bei Aufregung schlägt es deutlich schneller und kräftiger, viele Menschen sprechen von dem Gefühl, „das Herz springe zum Halse heraus“. Wir Mediziner sprechen von Tachykardien (= Herzrasen) sobald der Herzschlag mehr als 100/min beträgt und von Palpitationen, wenn ein Patient den Herzschlag besonders deutlich wahrnimmt.

Das Herz im Stressmodus

Das Herz ist von Natur aus darauf angelegt, unter Stressbedingungen den „Anweisungen“ des autonomen Nervensystems über hormonelle Botenstoffe zu folgen. Stress (= Angst) ist eine Emotion, auf die der Körper durch die Ausschüttung sogenannter Stresshormone (Adrenalin) reagiert. Die Natur hat das bewusst so eingerichtet, um bei Notwendigkeit zu rascher Handlung wie beispielsweise einer lebensrettenden Flucht, durch die Ausschüttung der Stresshormone sofort ein hohes Maß an Energie zur Verfügung zu stellen. In Stresssituationen bereitet unser Körper das gesamte System auf die Flucht vor: Blutdruck und Puls steigen deutlich an und Energie wird sofort über die Zuckerausschüttung zur Verfügung gestellt. Das Immunsystem wird dabei bewusst heruntergefahren, um Energie zu sparen. Das hat zur Folge, dass wir im Stoffwechsel der Angst immungeschwächt sind, also schneller eine Infektion erleiden und schwerer an ihr erkranken können.

Angsterzeugung steigert das Risiko einer schweren Infektion

Die zurzeit bestehende Pandemie-Bedrohungslage führt zu einer dauerhaften Stresssituation für den Körper. Das hat für das empfindliche Organ Herz zur Folge, dass es bei ängstlichen oder gar panischen Menschen nahezu dauerhaft im „Stressmodus“ mit einer erhöhten Herzfrequenz arbeiten muss. Patienten mit vorbestehender organischer Herzerkrankung – ob nun bekannt oder bisher unbekannt – können hierdurch symptomatisch werden, das heißt, sie entwickeln Herzschmerzen. Eine noch im Ruhezustand ausreichend durchblutete Herzkammer, kann unter Belastung (hoher Puls) Durchblutungsstörungen erleiden, die zu Brustenge führen kann. Üblicherweise wird so auch die (Verdachts-) Diagnose einer koronaren Herzerkrankung (einer Verengung der Herzkranzarterien) gestellt, die Patienten zu Arztkonsultationen veranlasst.

In den Zeiten der Pandemie meiden die Menschen, die unter Ängsten vor der Virusinfektion leiden, aus eben diesem Grund Arztpraxen. Das führt leider zu verschleppten Diagnosen bis hin zu Herzinfarkten, die ohne die Pandemie vermeidbar gewesen wären.

In meiner Praxis habe ich Patient(innen) gesehen, die exakt seit Februar dieses Jahres eine Zunahme von Herzrhythmusstörungen bemerkt haben. Aufgrund der geringen Anzahl, kann ich daraus keine Statistik erstellen, aber es sind doch Beobachtungen, die medizinisch von Bedeutung sind.

Auswirkungen der Maskentragepflicht

Durch die Maskenverordnung werden die dargestellten Probleme gesteigert. Die für alle permanent sichtbare Maske wird im menschlichen System mit der Angst verknüpft und führt daher ebenso zu den geschilderten Symptomen mit den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen. Das Verdecken der Gesichtszüge beraubt uns der Möglichkeit, abzuschätzen, ob uns unser Gegenüber wohlgesonnen ist oder nicht. Also bleiben wir in einem Stressmodus, um einem möglichen Angriff schnell begegnen zu können.

Auswirkungen der Isolation

Aus ganzheitlicher Sicht ist das Herz der sogenannte „Hauptspeicher“ unserer seelischen Wunden. Diesen Begriff verwende ich als Vergleich des Herzens mit einem Computer, dessen Hauptspeicher auch alle Vorgänge, die jemals auf dem Computer stattgefunden haben, speichert, nicht nur den aktuellen Arbeitsvorgang. Energetisch ist dafür unser Herz zuständig. Herzerkrankungen und Herzinfarkte treten nicht selten als Folge eines großen „Herzensbruches“ auf. Durch die Isolation der alten Menschen und der Risikogruppen entstehen seelische Verletzungen, die durch Einsamkeit ausgelöst werden und Depressionen zur Folge haben, mit negativen Auswirkungen auf die Herzgesundheit messbar durch einen erhöhten Ruhepuls beziehungsweise unregelmäßigen Puls, Herzrasen und/oder einen erhöhten Blutdruck. Wenn das „Fass zum Überlaufen“ gebracht wird, kann daraus ein Herzinfarkt resultieren.

Auswirkungen der Pandemie-Verordnungen auf die Herzgesundheit

Aus kardiologischer Sicht halte ich den Umgang mit der Pandemie von Seiten der Medien und der Regierung, indem bewusst Ängste geschürt und durch Maßnahmen wie die Maskenverordnung aufrechterhalten werden, für unsere Herzgesundheit für gefährlich. Das Gegenteil sollten verantwortungsbewusste Politiker und Medien beherzigen, die offenbar von der Gefahr einer Pandemie genauso überzeugt sind, wie von ihren Maßnahmen: sie sollten die Menschen beruhigen und ihnen Sicherheit geben. Leider wurden die Auswirkungen auf Herz-Kreislauferkrankungen nicht genug beachtet und der Schwerpunkt auf zum Teil ärztlich nicht nachvollziehbare Infektionsschutz-Maßnahmen gelegt, die eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen durch Herz-Kreislauferkrankungen nach sich ziehen werden.


Die Autorin Dr. med. Britta Lange ist Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie. 

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