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Überblick über Studien zu natürlicher Immunität und T-Zellen als wesentlichen Faktor

Überblick über Studien zu natürlicher Immunität und T-Zellen als wesentlichen Faktor
Foto: PHOTOCREO Michal Bednarek / Shutterstock.com

Der Blog des Wiener Wissenschaftsjournalisten Dr. Peter F. Mayer zählt zu den besten Quellen für eine faktenbasierte Situationsbewertung der „Corona“-Krise. Mayer sammelt und analysiert die aktuelle Datenlage und liefert viele Informationen zu Krankheitsgeschehen, Immunität, Statistiken und vielem mehr. Seine Seite www.tkp.at ist für alle, die sich selbst eine Meinung bilden wollen, eine der wertvollsten Wissenssammlungen im Internet.

Dr.Peter F. Mayer

Immunität ist messbar sowohl durch Antikörper als auch noch sicherer durch T-Zellen. Oben zu sehen eine grafische Darstellung der Entstehung von Antikörpern durch CD4+ T-Zellen und B-Zellen. Beim Erstkontakt mit einem Virus produziert das angeborene Immunsystem spezifische CD4+ T-Zellen, genannt Helferzellen, sowie die CD8+ T-Zellen, genannt Killerzellen. Die Killerzellen werden gleich aktiv gegen den Virenbefall, die Helferzellen verbinden sich über den T-Cell-Receptor (TCR) mit dem Rezeptor der B-Zelle und aktivieren sie zur Produktion von Antikörpern.

Es muss also immer die zelluläre Immunität anspringen, damit überhaupt Antikörper entstehen können. Die Lymphozyten, also die verschiedenen Arten von T- und B-Zellen, nehmen mit fortschreitendem Alter ab, sowie bei Immunschwäche. Sind zuwenige da, können auch keine Antikörper entstehen. Die T- und B-Zellen haben Speicherformen, die im Knochenmark dauerhaft abgespeichert sind und das jederzeit reaktivierbare Immungedächtnis darstellen.

Hier eine Zusammenstellung von Studien über die ich bereits berichtet habe und einige andere mehr.

Studien zur Dauerhaftigkeit der Immunität und zu hohen Wirksamkeit von T-Zellen

1. Die Veröffentlichung der MedUni Innsbruck (https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/749681.html ) sagt schon im Titel:

„Corona – Antikörperstudien belegen konstante, stabile Immunität“, dass die Beschränkung auf 6 Monate nicht durch Wissenschaft gedeckt ist:

„Eine an der Innsbrucker Universitätsklinik durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass Corona-Genesene eine stabile Langzeitimmunität aufweisen. Die Ergebnisse decken sich mit internationalen Erkenntnissen. Es bestehe ferner kein Grund zur Sorge vor einer abermaligen Infektion, Mutationen oder einer Übertragung durch Immune, erklärte Studienleiter Florian Deisenhammer im APA Interview.“

2. MedUni Innsbruck Folgestudie in Ischgl: „Immunität auch nach acht Monaten stabil“ (https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/751145.html)

„Nach einer ersten Antikörper-Studie der Medizin Uni Innsbruck in der Gemeinde Ischgl im April des vergangenen Jahres, wurde die Immunantwort der Ischglerinnen und Ischgler im November erneut getestet. Die Beteiligung an der Folgestudie war abermals hoch. Die gute Nachricht: Bei knapp 90 Prozent jener StudienteilnehmerInnen, die schon im April einen positiven Antikörpernachweis hatten, konnten auch acht Monate nach den ersten Infektionen Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden.“

3. Die US Behörde CDC geht ebenfalls von langfristiger Immunität durch eine Infektion aus. Auf der Seite der US-Behörde CDC (https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/vaccines/different-vaccines/how-they-work.html ) liest sich das so:

„Wenn eine Person zum ersten Mal mit dem Virus infiziert wird, das COVID-19 verursacht, kann es mehrere Tage oder Wochen dauern, bis ihr Körper alle Instrumente zur Keimbekämpfung hergestellt und eingesetzt hat, die zur Überwindung der Infektion erforderlich sind.

Der Körper behält einige wenige T-Lymphozyten, so genannte Gedächtniszellen, die schnell in Aktion treten, wenn der Körper erneut mit dem gleichen Virus konfrontiert wird. Wenn die bekannten Antigene erkannt werden, produzieren B-Lymphozyten Antikörper, um sie anzugreifen.“

4. Eine Studie des La Jolla Institute of Immunology in Kalifornien (https://science.sciencemag.org/content/early/2021/01/06/science.abf4063 ) verfolgte die Entwicklung des Immungedächtnisses über 8 Monate und stellte anhaltende Immunität fest.

„Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Immunantwort da ist – und sie bleibt“, sagt Professor Alessandro Sette, der die Studie gemeinsam mit Professor Shane Crotty, und Research Assistant Professor Daniela Weiskopf am La Jolla Institute for Immunology (LJI) leitete. (https://www.lji.org/news-events/news/post/protective-immunity-against-sars-cov-2-could-last-eight-months-or-more/ )

Crotty erläutert:

„Wir haben Antikörper, Gedächtnis-B-Zellen, Helfer-T-Zellen und Killer-T-Zellen alle gleichzeitig gemessen. Soweit wir wissen, ist dies die größte Studie, die jemals bei einer akuten Infektion alle vier Komponenten des Immungedächtnisses gemessen hat.“

Sette erklärt, dass ein Rückgang der Antikörper ganz normal ist.

„Natürlich nimmt die Immunantwort mit der Zeit bis zu einem gewissen Grad ab, aber das ist normal. Das ist es, was Immunantworten tun. Sie haben eine erste Phase des Hochlaufens, und nach dieser fantastischen Ausdehnung zieht sich die Immunantwort schließlich etwas zusammen und erreicht einen stabilen Zustand.“

5. Eine Forschungsarbeit, die am 27. Januar 2021 in Cell Reports Medicine (https://www.cell.com/cell-reports-medicine/fulltext/S2666-3791(21)00015-X#%20) veröffentlicht wurde, ist die bisher detaillierteste Analyse, welche Proteine auf SARS-CoV-2 die stärksten Reaktionen der „Helfer“-CD4+ T-Zellen und der „Killer“-CD8+ T-Zellen des Immunsystems stimulieren. Für die neue Studie untersuchten die Forscher T-Zellen von 100 Menschen, die sich von einer SARS-CoV-2-Infektion erholt hatten. Anschließend nahmen sie die genetische Sequenz des Virus unter die Lupe, um die Epitope zu definieren, die diese T-Zellen tatsächlich erkennen würden.

Ihre Analyse ergab, dass nicht alle Teile des Virus bei allen Menschen die gleiche starke Immunantwort auslösen. Tatsächlich können T-Zellen Dutzende von Epitopen auf SARS-CoV-2 erkennen, und diese immundominanten Stellen ändern sich auch von Person zu Person. Im Durchschnitt hatte jeder Studienteilnehmer die Fähigkeit, etwa 17 CD8+ T-Zellen-Epitope und 19 CD4+ T-Zellen-Epitope zu erkennen. Eine Klartext Erklärung der Wissenschaftler findet sich hier:

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6. Noch weiter zurück reicht die Immunität bei Rekonvalszenten nach SARS-1. Einer Studie aus Singapur (https://www.nature.com/articles/s41586-020-2550-z ) hat bemerkenswerte Ergebnisse zur Immunität durch T-Zellen gebracht. Man fand T-Zellen gegen SARS-CoV-2 bei 100% der von COVID-19 genesenen Patienten (36/36 Patienten). Darüber hinaus hatten 23/23 Patienten, die 17 Jahre nach der Genesung von einer SARS-CoV-1-Infektion untersucht wurden, immer noch reaktive T-Zellen für SARS-CoV-1. Wichtig ist, dass diese Zellen auch auf SARS-CoV-2 reagierten.

7. In einer Studie in Stockholm durch die Karolinksa Universität (https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)31008-4), die bekanntlich den Medizin Nobelpreis vergibt, wurden sowohl Antikörper als auch T-Zellen untersucht. Marcus Buggert (https://news.ki.se/immunity-to-covid-19-is-probably-higher-than-tests-have-shown), Assistenzprofessor am Zentrum für Infektionsmedizin des Karolinska Institutet, und einer von den Hauptautoren des Papiers, erklärte dazu: „Dank fortschrittlicher Analysen konnten wir jetzt die T-Zell-Reaktion während und nach einer COVID-19-Infektion detailliert abbilden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass ungefähr doppelt so viele Menschen eine T-Zell-Immunität entwickelt haben wie diejenigen, in denen wir Antikörper nachweisen können.“

Die Ko-Autorin Soo Aleman erläutert die Ergebnisse hier im Interview zum nachhören. (https://www.youtube.com/watch?v=1L-LpLq64-w )

Die Studienergebnisse werden auch in dem deutschsprachigen Artikel „Robuste T-Zell-Antwort schützt vor SARS-CoV-2-Re-Infektion“ erläutert

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7746995/

8. Der österreichische Professor für Vakzinologie an der Icahn School of Medicin at Mount Sinai Florian Krammer schreibt in einigen Tweets (https://twitter.com/florian_krammer/status/1310427192195772417 ) und in einer Studie:

„… Impfstoffe werden intramuskulär/als Injektion verabreicht. Dieser Weg ist gut geeignet, um IgG zu induzieren, das in den unteren Atemwegen vorherrscht und zum Schutz der Lunge beiträgt, was großartig ist.

Diese injizierten Impfstoffe sind jedoch schlechte Induktoren von Schleimhautantikörpern im oberen Respirationstrakt, der größtenteils durch sekretorisches IgA1 geschützt ist. Dies könnte zu einer Immunität führen, die die Lunge schützt (milde/keine Erkrankung), aber dennoch eine Infektion und möglicherweise Weiterübertragung des Virus [nicht verhindert]

Natürliche Infektionen oder abgeschwächte Lebendimpfstoffe induzieren Schleimhautimmunität, und abgeschwächte Lebendimpfstoffe könnten die sterilisierende Immunität in den oberen Atemwegen wesentlich besser induzieren.“

Also sagt auch Krammer, dass Infektion eine komplettere Immunität schafft als Impfungen. Und dass diese klassischen Impfstoffe den besten Schutz bieten, nur noch übertroffen von Immunität nach einer natürlichen Infektion.

9. Einer Forschergruppe geleitet von Privatdozentin Juliane Walz in der Klinischen Kooperationseinheit Translationale Immunologie (KKE) am Universitätsklinikum Tübingen und der Abteilung für Immunologie des Tübinger Interfakultären Instituts für Zellbiologie ist es gelungen, Details der T-Zellantwort gegen SARS-CoV-2 aufzuklären. Für die in der Fachzeitschrift Nature Immunology (https://www.nature.com/articles/s41590-020-00808-x ) publizierte Arbeit wurden insgesamt mehr als 180 Probanden nach überstandener COVID-19-Erkrankung untersucht. Die im Rahmen der Studie identifizierten T-Zell-Epitope ermöglichten den Nachweis, dass bei 100 Prozent der Patienten nach Infektion T-Zell-Immunantworten gegen SARS-CoV-2 erfolgt sind. Dies traf auch auf Patienten zu, bei denen keine Antikörper nachweisbar waren!

10. Der Labormediziner Dr. Ralf Kirkamm erklärt in einem Video (https://www.youtube.com/watch?v=kzFfQHxFX04&feature=youtu.be ) zu seiner Infektion und den Mechanismen der Immunität:

Die T-Zellen steuern die Stärke der Immunreaktion durch Erzeugung von Zytokinen um die Antwort je nach Viruslast zu erhöhen oder zu unterdrücken.

T-Zellen sind an der Differenzierung von Plasmablasten zu Plasmazellen und der damit verbundenen Antikörperproduktion (humorale Immunantwort) beteiligt.

Der Nachweis von reaktiven T-Zellen (Effektorzellen) gegen einen Erreger, wie zum Beispiel SARS-Cov-2, weist auf den Kontakt und somit auf eine akute oder zurückliegende Infektion hin, unabhängig ob Antikörper gebildet wurden.

Man kann mit dem Test auf T-Zellen sehr einfach erkennen, ob es Immunität durch eine SARS-Cov-2 Infektion gab und ob auch eine Infektion durch eine der anderen Erkältungs-Coronaviren geschehen ist. In dem gezeigten Befund ist eindeutig zu sehen, dass Immunität vorliegt.

Kirkamm sagt:

„Wenn ich irgendwo hinreisen möchte, dann zwingt mich diese träge Gesetzgebung immer noch zum Beispiel in Quarantäne zu gehen oder nochmal einen Corona-PCR-Test zu machen. Also Ressourcen, die verschwendet werden, weil letztendlich die Verwaltung hinterherhinkt hinter diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder die sie gar nicht wahrnimmt, weil keine Experten dort sitzen. Dabei ist eine Immunität einfach gegeben.“

Und Kirkamm kommt noch zu einem anderen wichtigen Thema für alle, die schon eine Infektion durchlaufen haben:

„Die, die die Wild-Infektion durchgemacht haben, werden sich natürlich auch nicht impfen wollen. Ich möchte auch keinen Impfpass, aber ich möchte natürlich trotzdem zum Beispiel bei der Lufthansa einsteigen können, nach Amerika oder sonst wohin reisen und meine Urlaubsreise machen können. Da wird der Immunitätsnachweis sehr wichtig sein.“

Und weiter:

„Ich bin extrem gespannt, wann diese große, große Gruppe von Menschen Berücksichtigung findet, die eine Infektion durchgemacht hat und dann natürliche Immunität entwickelt hat.“

11. Einen ausgezeichneten Überblick über den Stand der Forschung ist in einem in mehreren medizinischen Fachmagazinen publizierten Beitrag zu finden (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2590136220300231). Marc Hellerstein (University of California, Berkley) geht auf die Rolle von T-Zellen und Antikörpern in der Immunabwehr ein. Er äußert immunologische Bedenken gegen die Verwendung der Antikörperantwort als alleinige Messgröße für die schützende Immunität bei Coronavirus-Infektionen.

Die Antikörperreaktion ist kein guter Marker für eine Coronavirus-Infektion. T-Zell-Antworten waren bessere Marker als Antikörper-Antworten nach einer natürlichen Coronavirus-Infektion. Bei SARS hatten nur 50 % der Überlebenden nach 3 Jahren nachweisbare Antikörper und keiner hatte nach 6 Jahren Antikörper oder B-Zell-Antworten auf SARS-CoV-1, während virusspezifische T-Zellen noch nach 17 Jahren vorhanden waren.

12. MERS-Überlebende mit höheren Antikörperspiegeln hatten im Vergleich zu Probanden ohne nachweisbare Antikörper längere Aufenthalte auf der Intensivstation und benötigten mehr Unterstützung durch das Beatmungsgerät, während bei genesenen Patienten mit weniger schwerer Erkrankung höhere virusspezifische T-Zell-Zahlen ohne nachweisbare Antikörper beobachtet wurden.

Die Autoren der Studie (https://immunology.sciencemag.org/content/2/14/eaan5393 ) vermuten deshalb, dass T-Zellen das Virus schnell beseitigen, was den Schweregrad der Erkrankung, die Exposition gegenüber dem Virus und die Stärke der Antikörperantwort reduziert. Höhere IgG-Spiegel gegen das Spike-Protein während der akuten Infektion wurden bei SARS-Patienten beobachtet, die anschließend starben, was mit einer stärkeren klinischen Lungenschädigung verbunden war, verglichen mit SARS-Patienten, die sich anschließend erholten.

Übersetzt: Entwickelten Patienten rasch eine starke T-Zellen-Antwort, dann wurden sie auch rasch gesund, Antikörper waren gar nicht mehr erforderlich.

13. Eine am 1. März 2021 erschienene Studie (https://rupress.org/jem/article/218/5/e20202617/211835/Highly-functional-virus-specific-cellular-immune) zeigt, dass Personen, die keine Symptome entwickeln eine wesentlich stärkere und hochfunktionellere T-Zellen-Abwehr haben als Personen, die Symptome entwickeln. Verglichen wurden 85 asymptomatische Personen mit 75 an Covid-19 Erkrankten in Singapur. Antikörper spielen bei Asymptomatischen keine Rolle. Infektiosität ist daher nicht gegeben, Maskenpflicht sinnwidrig.

14. T-Zellen, die als Reaktion auf eine Infektion mit der ursprünglichen Version des neuartigen Coronavirus gebildet werden, wirken auch gegen drei der angeblich besorgniserregenden neuen Virusvarianten zu, so eine am 30. März 2021 veröffentlichte US-Laborstudie.

„Unsere Daten sowie die Ergebnisse anderer Gruppen zeigen, dass die T-Zell-Antwort auf COVID-19 bei Personen, die mit den ursprünglichen Virusvarianten infiziert sind, die wichtigsten neuen Varianten, die in Großbritannien, Südafrika und Brasilien identifiziert wurden, vollständig erkennen“, sagte Andrew Redd vom NIAID und der Johns Hopkins University School of Medicine, der die Studie leitete.

15. Eine am 19. April 20221 in Nature Immunology erschienener Artikel befasst sich an Hand von Studien mit der Dauerhaftigkeit von Immunität und zeigt, dass die große Mehrheit von infizierten Personen eine robuste und lang anhaltende Immunität durch T-Zellen entwickelt. Es wird gezeigt, dass Immunität nach asymptomatischen Infektionen oder milden Covid-Verläufen entsteht.

16. Kohortenstudie bei 805.741 Bewohnern von Skåne in Südschweden: Personen, die früher positiv getestet worden waren, zeigten ein um 91% niedrigeres Risiko sich neuerlich zu infizieren. Bei den mit dem mRNA Präparat von Pfizer Geimpften wurde ab dem Tag 7 nach der zweiten Dosis ein um 86% reduziertes Risiko einer Re-Infektion ermittelt. Die natürliche Infektion vermittelt einen höheren Schutz als die Impfung verleiht.

17. Studie über Auswirkungen des Pfizer Präparates auf das angeborene Immunsystem. Die Schlussfolgerung verwendet den Ausdruck „komplexe funktionale Reprogrammierung“. Besorgniserregend ist, was passieren kann, wenn das Immunsystem nach der Impfung in der Zukunft auf Viren, Bakterien oder Pilze reagieren muss. Festgestellt wurde, dass die Reaktion der angeborenen Immunzellen auf Bakterien und RNA-Viren nach der BNT162b2-Impfung geringer, während die auf Pilze stärker waren.

18. Bildung von T-Zellen ohne Infektion: Studie in Nature veröffentlicht

Enge Kontaktpersonen, die SARS-CoV-2-exponiert sind, sind häufig sowohl PCR-negativ als auch Antikörper-negativ, was darauf hindeutet, dass SARS-CoV-2 keine erfolgreiche Infektion bei diesen Personen etablieren konnte, aufgrund ihrer Exposition gegenüber einer begrenzten Anzahl von Viruspartikeln oder einer kurzen Expositionszeit. Die Analyse der Proben von 69 dieser engen Kontakte zeigte das Vorhandensein einer SARS-CoV-2-spezifischen Gedächtnis-T-Zell-Immunität. Eine ähnliche Beobachtung wurde während der MERS-Epidemie berichtet, wo Hochrisikopersonen (z. B. Kamelarbeiter), die PCR-negativ und Antikörper-negativ waren, ebenfalls signifikante Mengen an MERS-CoV-spezifischen Gedächtnis-T-Zellen entwickelten.

19. Bei einer natürlichen Infektion ist das Immunsystem in der Lage das gesamte Virus zu erkennen und viele seiner Merkmale abzuspeichern. Die Forscher des La Jolla Institute for Immunology (LJI) werteten 25 Studien zur menschlichen T-Zell-Antwort aus, die zwischen dem Beginn der COVID-19-Pandemie und dem 15. März 2021 durchgeführt wurden. Die Studien zeigen menschliche T-Zell-Antworten gegen 1.434 CD4- und CD8-Epitope. Epitope sind Stellen auf SARS-CoV-2, die T-Zellen erkennen können. Diese breite T-Zellen-Antwort macht es für SARS-CoV-2-Varianten schwierig, genügend Mutationen zu erwerben, um der körpereigenen Antwort gegen das Virus zu „entkommen“.

20. Cleveland Clinic Health Systems Studie bei 52.238 Mitarbeitern zeigt bessere Immunität durch Infektion als durch Impfung. Beobachtet wurden:

  • 2.139 Infektionen bei ungeimpften, nicht-immunen
  • 15 Infektionen bei 29.461 Geimpften
  • 0 Infektionen bei natürlich 1.220 Immunen, die eine Booster Impfung erhalten hatten
  • 0 Infektionen bei 1.359 natürlich Immunen ohne Impfungen

21. La Jolla Institute for Immunology (LJI) Studie in Cell Reports:Sowohl CD4+ „Helfer“-T-Zellen als auch CD8+ „Killer“-T-Zellen Können alle mutierten Formen des Virus erkennen und bekämpfen auch wenn wenige Antikörper vorhanden sind.

22. Leichte Covid-Verläufe zeigen starke T-Zellen Reaktion zeigt Studie der MedUni Innsbruck. Die Autoren stellen wieder fest, dass T-Zellen eine grundlegende Rolle spielen bei der frühen Kontrolle und Beseitigung vieler viraler Infektionen des Atmungssystems. Bei SARS-CoV-2-Infizierten verursacht ein Mangel an Lymphozyten im Blut (Lymphopenie) mit drastisch reduzierten CD4+ und CD8+ T-Zellen schwere Verläufe von Covid-19 und erhöhte Mortalität.

23. Studie zu Reinfektion Genesener: Eine Untersuchung von mehr als 9.000 US-Patienten mit einer schweren COVID-19-Infektion ergab, dass nur 0.7% erneut erkrankten, wobei die durchschnittliche Reinfektionszeit 3,5 Monate nach einem ersten positiven Test betrug.

24. Israelische Studie über Reinfektion: Die Forscher fanden ein 27,02-faches Risiko (95% CI, 12,7 bis 57,5) für eine symptomatische Durchbruchsinfektion im im Gegensatz zu einer symptomatischen Reinfektion ( Personen mit natürlicher Immunität aufgrund einer früheren COVID-Erkrankung ). SARS-CoV-2-naive Geimpfte hatten auch ein höheres Risiko für COVID-19-bedingte Krankenhausaufenthalte im Vergleich zu den zuvor infizierten Personen.

25. Ermittlung der Re-Infektion durch Statistik England: Zwischen dem 26. April 2020 und dem 14. August 2021 war die Zahl von Reinfektionen mit einem positiven Test bei 4,1 pro 100.000 Teilnehmertagen. Das Risiko einer Re-Infektion von Personen, deren Immunität von einer natürlichen Infektion stammt, lag somit bei 0,004 Prozent. Umgekehrt müsste ein Immuner erst nach 25.000 Tagen (68,5 Jahre) mit einer Infektion rechnen.

26. New York University, 3. Mai 2021

Die Autoren untersuchten den Unterschied zwischen der Impfstoffimmunität und der Immunität aufgrund einer früheren Infektion in Bezug auf die Stimulierung der angeborenen T-Zell-Immunität, die dauerhafter ist als die adaptive Immunität durch Antikörper allein. Sie kamen zu folgendem Schluss: „Bei COVID-19-Patienten war die Immunantwort durch eine stark erhöhte Interferonreaktion gekennzeichnet, die bei Impfstoffempfängern weitgehend fehlte. Die verstärkte Interferonsignalisierung trug wahrscheinlich zu der beobachteten dramatischen Hochregulierung zytotoxischer Gene in den peripheren T-Zellen und den angeborenen Lymphozyten der Patienten bei, nicht aber bei den geimpften Probanden“.

27. Washington University, St. Louis, Missouri, 24. Mai 2021, veröffentlicht in Nature

T-Zellen, B-Zellen und Plasmablasten sorgen durch Speicherung im Knochenmark für ein langfristiges Immungedächtnis, das rasch zu Reaktivierung der Immunität führt.

28. Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle/Emory University, Washington, 14. Juli 2021, veröffentlicht in Cell Medicine

Die Studie ergab, dass die meisten genesenen Patienten dauerhafte Gedächtnis-B-Zellen und dauerhafte polyfunktionale CD4- und CD8-T-Zellen produzierten, die gegen mehrere Teile des Virus gerichtet sind. „Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass eine breite und wirksame Immunität bei genesenen COVID-19-Patienten langfristig bestehen bleiben kann“, so die Autoren.

29. Universität von Kalifornien, Irvine, 14. Juli 2021

Die Autoren schlussfolgern: „Die natürliche Infektion führte zu einer Ausbreitung größerer CD8-T-Zellklone, die verschiedene Cluster besetzten, was wahrscheinlich auf die Erkennung eines breiteren Satzes viraler Epitope zurückzuführen ist, die vom Virus präsentiert werden und im mRNA-Impfstoff nicht vorkommen“.

30. Universität von Kalifornien, San Francisco, 12. Mai 2021

Schlussfolgerung: „Bei nicht infizierten Personen steigerte die zweite Dosis zwar die Quantität, nicht aber die Qualität der T-Zellen-Antwort, während bei Rekonvaleszenten die zweite Dosis keine Wirkung zeigte. Spike-spezifische T-Zellen von rekonvaleszenten Geimpften unterschieden sich auffällig von denen infektions-naiver Geimpfter, mit phänotypischen Merkmalen, die auf eine überlegene Langzeitpersistenz und die Fähigkeit zur Ansiedlung in den Atemwegen einschließlich des Nasopharynx hinweisen.“

31. Cornell University, Doha, Katar, veröffentlicht in The Lancet, 27. April 2021

Dies ist eine der wenigen Studien, die das Risiko einer Reinfektion auf Populationsebene auf der Grundlage der Sequenzierung des gesamten Genoms bei einer Untergruppe von Patienten, bei denen eine Reinfektion nachgewiesen wurde, analysiert hat. Die Forscher schätzen das Risiko auf 0,66 pro 10.000 Personenwochen. Besonders wichtig ist, dass die Studie keine Anzeichen für ein Nachlassen der Immunität während der siebenmonatigen Nachbeobachtungszeit ergab.

32. Duke-NUS Medical School, Singapur, veröffentlicht im Journal of Experimental Medicine

Diese Forscher glauben, dass nach asymptomatischer Infektion eine starke Immunität durch T-Zellen besteht. „Asymptomatische SARS-CoV-2-Infizierte zeichnen sich nicht durch eine schwache antivirale Immunität aus; im Gegenteil, sie zeigen eine hochfunktionelle virusspezifische zelluläre Immunantwort“, schreiben die Autoren, nachdem sie die T-Zell-Reaktionen von symptomatischen und asymptomatischen Rekonvaleszenten untersucht haben.

33. Koreanische Forscher, veröffentlicht in Nature Communications am 30. Juni 2021

Die Autoren fanden heraus, dass die aus rekonvaleszenten Patienten gewonnenen T-Zellen „stammzellenähnliche“ Eigenschaften haben. Nach der Untersuchung von SARS-CoV-2-spezifischen Gedächtnis-T-Zellen bei genesenen Patienten, die das Virus in unterschiedlichem Schweregrad hatten, kamen die Autoren zu dem Schluss, dass das langfristige „SARS-CoV-2-spezifische T-Zell-Gedächtnis unabhängig vom Schweregrad von COVID-19 erfolgreich aufrechterhalten wird.

34. Charitè Studie zeigt lananhaltende Kreuzimmunität durch T-Zellen von Corona-Erkältungsviren. Identifiziert wurden die Positionen S816-830 bei SARS-CoV-2, gegen die die durch Corona-Erkältungsviren CD4+ T-Helferzellen wirksam sind.

Eigene Erfahrungen

Eine langlebige Immunität durch T-Zellen wurde auch bei mir labormedizinisch ermittelt. Eine Infektion zu Silvester 2019 führte zu milden Erkältungssymptomen. Ein Antikörpertest am 24. April ergab noch ein positives, wenn auch nur grenzwertiges Ergebnis. Ein Test auf spezifische T-Zellen zeigte am 12. November 2020 noch eine starke Immunreaktion. Mehr dazu: https://tkp.at/2020/11/20/positiver-test-auf-sars-cov-2-spezifische-t-zellen-nach-infektion-zu-jahresbeginn-immunitaet-nach-10-monaten-aufrecht/

Weitere Studien

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https://nih.gov/news-events/nih-research-matters/lasting-immunity-found-after-recovery-covid-19

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Quelle: Dieser Artikel von Peter F. Mayer erschien zuerst hier: https://tkp.at/2021/09/12/ueberblick-ueber-studien-zu-natuerlicher-immunitaet-und-t-zellen-als-wesentlichen-faktor/

Website: https://www.tkp.at

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