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Weidmann’s Blei! – 1 Schuss 100 Tote

Weidmann’s Blei! – 1 Schuss 100 Tote
Das Letzte – die Kolumne, die sich in der LAUFPASS-Print-Ausgabe immer auf der letzten Seite befindet.

Wenn die Mordlustigen durch die Wälder streifen, um das mit Mais angefütterte Bambi von hinten zu erschießen, es dann aber „ups“ nur anzuschießen, wenn aus sicherem Versteck an der Wildschweinsuhle angelegt und umgelegt wird, dann entfaltet sich nicht nur eine der letzten ethikfreien Leidenschaften für das legale Töten und Verletzen in unserer Gesellschaft. Dann ist Zeit für Umweltverschmutzung und die Entsorgung von Sondermüll.

Man könnte meinen, es gehe hier um die vielen kleinen Schnapsflaschen, welche die Fährte der Jäger markieren. Nein um sie geht es nicht. Auch nicht um verrottende Hochsitze und Tarnnetze oder die Abgase der Naturliebhaber aus kleinen Ladas oder großen Geländewagen. Es geht um schwereres Geschütz – des Weidmann’s Blei.

Es dient nicht nur zum Verletzen und Töten arg- und wehrloser Wildtiere, die in zahlreichen Gebieten zum Töten erst angesiedelt und gefüttert werden. Es dient auch als Nebenfutter für zahlreiche Tierarten, die die Kadaver der Angeschossenen und qualvoll Verendeten verzehren und sich damit nach und nach vergiften. Beim Seeadler ist das Schwermetall die Todesursache Nummer 1. Millionen Vögel verwechseln überdies die Bleikugeln mit verzehrbaren Beeren und vergiften sich – sozusagen als Zweitverwerter des Sondermülls. Überdies belastet es den Boden in den Wäldern und schädigt Bodenorganismen, Kleinsäuger und anderes Getier.

Erstaunlich, wie idiotisch die Grünröcke sind: Neben ihrer Heimtücke und Mordlust, die sie notfalls an Hauskatzen oder Jungtieren auslassen, sind sie derart geistbefreit, dass sie mit der Bleimunition das ach so natürliche Wildbret, welches sie und ihre Nachkommen verzehren, mit hochgiftigem Schwermetall vergiften.

Leider sind die dabei entstehenden Dosen nicht hoch genug, um dem mörderischen Elend ein Ende zu setzen. Allenfalls die Kinderlein der Jägerschar könnte durch das Schwermetall in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber da ja bereits die Sozialisation das künftige Elend anlegt, kommt es auf ein paar zerebrale Schäden durch Blei auch nicht mehr an.

Interessant bleiben dann noch zwei Gedanken. Der erste: Wer Blei als Sondermüll illegal entsorgt, begeht eine Umweltstraftat, wenn Jäger es aus purem Vergnügen am Tieretotschießen tun, dann nicht. Der zweite: Erstaunlich, dass die Freizeitjäger solch eine Lobby in der Politik haben. Jeder andere Vandale, der auf andere Weise das Gleiche täte, würde unmittelbar zur Rechenschaft gezogen.

PENG. DU BIST TOT!

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