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Waldorf-Pädagogik – Alternatives pädagogisches Konzept für Kindergärten und Schulen

Waldorf-Pädagogik – Alternatives pädagogisches Konzept für Kindergärten und Schulen
(Foto: Charlotte Fischer / Waldorf 100)

Das pädagogische Konzept der Waldorfschulen stammt von Rudolf Steiner, einem promovierten Philosophen, dem Begründer der Anthroposophie. Seine Pädagogik verfolgte von Anfang an das Prinzip sozialer Gerechtigkeit im schulischen Bildungswesen.

Waldorfkindergärten sind oft in Waldorfschulen integriert, können aber auch losgelöst existieren. Beide stehen in freier Trägerschaft und werden staatlich unterstützt, verlangen aber Kindergarten- oder Schulgeld. Damit aber alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und Begabung gemeinsam Bildung erhalten können, wird das Schulgeld meistens nach dem Einkommen der Eltern berechnet. Die meisten Waldorfschulen führen vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse und ermöglichen alle staatlich anerkannten Schulabschlüsse des jeweiligen Bundeslandes, wobei aber auf Noten weitestgehend verzichtet wird und es kein Sitzenbleiben gibt. Die Schüler erhalten Zeugnisse, die aus detaillierten Charakterisierungen bestehen, die die Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begabungen und das Bemühen in den einzelnen Fächern beschreiben.

Waldorfschulen werden durch Lehrer und Eltern gemeinsam verwaltet und es gibt keine feste Schuldirektion. Das Lehrer-Kollegium entscheidet in allen pädagogischen und organisatorischen Fragen gemeinsam. Das bedeutet, dass sich die Lehrer von Waldorfschulen nicht an staatliche und auch nicht an eigene, im Voraus festgelegte Lehrpläne halten müssen, sondern auf die jeweilige Lern- und Lebenssituation der Kinder individuell eingehen können. Die Kindergärten sind noch freier in der Gestaltung ihrer Arbeit und unterscheiden sich von staatlichen und anderen Einrichtungen besonders durch den möglichst umfassenden Verzicht auf künstliche Spielgeräte und eine starke Ritualisierung und strenge Strukturierung des Alltags. Naturnähe und Naturverbundenheit stehen im Fokus und es werden besonders natürliche Materialien ohne Nutzungsspezifikation angeboten, um die Fantasie der Kinder anzuregen.

Basierend auf der Anthroposophie

Die Waldorf-Pädagogik basiert auf der Lehre der Anthroposophie, die von Rudolf Steiner begründet wurde und ist philosophisch-spirituell geprägt. Ziel der Waldorfpädagogik ist, die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich und gleichermaßen in ihren intellektuellen, kreativen, künstlerischen, praktischen und sozialen Fähigkeiten zu fördern. Die Schüler nehmen gemeinsam an einer Vielzahl künstlerischer und handwerklicher Fächer teil, wie beispielsweise Handarbeit, Werken und Gartenbau. Auch die musikalische Förderung jedes einzelnen Schülers ist ein wichtiger Baustein des pädagogischen Konzeptes. Klassenorchester und Chöre sind fester Bestandteil der Waldorf-Schulen. Das oft als esoterisch empfundene Unterrichtsfach der Eurythmie ist eine Bewegungskunst zur Visualisierung von Musik und Gedichten oder Buchstaben in Form von Tanzbewegungen und ein wichtiges Unterrichtsfach der Waldorfschulen. Doch auch die üblichen Fächer, die an den staatlichen Schulen zu finden sind, werden an den Waldorfschulen gelehrt. Dabei ist besonders am Anfang nicht die reine Wissensvermittlung das Ziel. In den ersten Schuljahren werden besonders die Methoden des Nachsprechens, der Nachahmung, sowie die bildhafte Anschauung praktiziert, was insbesondere die Fantasie fördern soll. Neben dem Schwerpunkt der handwerklich-künstlerischen Ausbildung stehen das sinnliche Erleben und der Erwerb einer naturnahen Grundhaltung im Fokus. Es geht grundsätzlich darum, über eigene Erfahrungen intuitiv zu Erkenntnissen zu gelangen und ein ganzheitliches Verständnis für alle Dinge und geistigen Welten zu erhalten. Die eigene Denkaktivität und der individuelle Verstehensprozess der Schülerinnen und Schüler sollen gefördert werden. Erst im Alter von ca. 14 Jahren erfolgt der Unterricht immer mehr mit wissenschaftlicher Orientierung und ab der Oberstufe ändert sich das Anforderungsprofil der Schüler auch aufgrund zahlreicher rechtlicher Vorgaben grundlegend, um eine Angleichung an die Regelschulen zu erreichen.

Erfolge

Waldorfschüler legen dieselben staatlichen Prüfungen ab, wie beispielsweise das Zentralabitur und sie schneiden dabei im Schnitt nicht schlechter ab, oder sogar besser, als ihre „Kollegen“ von den Regelschulen. Umfangreiche Absolventenstudien zeigen, dass Waldorfschüler in allen Studien- und Berufsfeldern erfolgreich studieren und arbeiten. Neben den intellektuellen Fähigkeiten erwerben Waldorfschüler in der Regel besondere Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kreativität und Eigeninitiative, sowie die Fähigkeit prozessual zu denken.

Entscheidungsgründe für die Wahl einer Waldorfschule

  • Alle gängigen Schulabschlussprüfungen des Bundeslandes können erworben werden
  • Ganzheitlicher Ansatz unter Berücksichtigung verschiedener Entwicklungsaspekte
  • Geborgenheit in einer von Werten getragenen Gemeinschaft
  • Individuellen Förderung jedes Schülers
  • Stärkung der inneren menschlichen Freiheit
  • Unabhängig von staatlichen Lehrplänen
  • Kein Notendruck, keine Auslese
  • Fokus auf musische, handwerkliche und kreative Erziehung
  • Lebenspraktische Erfahrung und Orientierung
  • Naturverbundenheit
  • Feste Bezugsperson und fester Klassenverband
  • Mitsprache der Eltern


Waldorf-Einrichtungen

Martinskindergarten Langen/Geestland
https://waldorf-langen.de

Freie Waldorfschule Cuxhaven
https://www.freie-waldorfschule-cuxhaven.de

Kita Förderkreis Waldorfpädagogik
Waldorf-Kindergärten in Bremerhaven

https://www.4familii.de/kita/Bremerhaven~295/foerderkreis_waldorfpaedagogik_waldorf-kindergaerten~22312/

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