In der Not der in Deutschland ausbleibenden
besonderen Situation im Hinblick auf SARSCoV
2, verwiesen Politik und Medien mantraartig
auf Hotspots im Ausland: „Wollt Ihr diese
Zustände auch bei uns?“ Angesichts der
schlechten Datenlage und der großen Unterschiede
der Meldesysteme, erweisen sich diese
Vergleiche als unsinnig. Dies insbesondere,
weil schon vor Einführung der Corona-Reglementierungen
in Deutschland die Ausbreitung
rückläufig war – wie es die vielfach kritisierten
Experten außerhalb der Corona-Notstandsregierung
vorhergesagt hatten. SARS-CoV-2
verhielt sich in seinem Ausbreitungsverhalten
wie jeder andere Corona-Typ. Und ob und wie
SARS-CoV-2 Menschen krank macht und tötet,
ist bis heute nicht bekannt. Auch das RKI
hat keine Informationen darüber, was der Erreger
im menschlichen Körper anrichtet. Auf unsere
Anfrage hin verwies uns das RKI an das
Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg,
namentlich an Herrn Prof. Püschel, Chefarzt
der Pathologie am UKE. Seine Befunde
sind eindeutig und wurden wiederholt von ihm
auf Anfrage bestätigt: Die von ihm obduzierten
Menschen waren in überwiegender Zahl moribund
– das heißt, sie befanden sich in der präfinalen
Phase ihres Lebens. Ob und inwieweit
ein Infekt mit SARS-CoV-2 hier den Tod früher
eintreten lässt, wird noch überprüft. Fest steht
nach Auffassung der Pathologen, die Leichenöffnungen
bei Verstorbenen positiv getesteten
vorgenommen haben: SARS-CoV-2 tötet keine
gesunden Menschen.
Als die Zahlen des RKI belegten, dass die Ausbreitung
des Erregers schon vor Einführung
der reglementierenden Maßnahmen deutlich
zurückgingen, war die Antwort auf diese Tatsachen
nicht das Überdenken des Lockdowns,
sondern die Behauptung, dass die positive
Entwicklung die Folge des freiwilligen social
distancings und des Verbotes von Großveranstaltungen
sei. Das Ausmaß des freiwilligen
Abstandhaltens ist nicht messbar. Die Behauptung,
der Verzicht auf Konzerte und Partys
habe die Epidemie beendet, ist mindestens
kurios. Denn zum einen würde es dann ja offenbar
reichen, einfache Hygiene und Rücksicht
sowie den Verzicht auf große Menschenansammlungen
als ausklingende Maßnahmen
jetzt festzulegen - so wie es die Schweden taten,
die sogar Veranstaltungen mit bis zu 50
Personen zuließen. Doch selbst diese Maßnahmen
scheinen unsinnig, wenn man sich
vor Augen hält, dass in jeder Phase der Corona
Krise nur Vorerkrankte und Sterbende betroffen
waren. Diese haben vermutlich keine
Rockkonzerte oder Raves besucht. Ebensowenig
werden sie in großer Zahl von infizierten
Fußball- oder Rockfans angesteckt worden
sein. Die Erfahrungen der letzten Wochen
– insbesondere aus Norditalien und New York
legen den Schluss nah, dass die SARS-CoV-2
Ausbreitung vor allem in Krankenhäusern und
Pflegeeinrichtungen besonders hoch ist. Auch
Prof. John Ioannidis von der Standford University
sagt, dass „Krankenhäuser nicht der richtige
Ort sind, um den Krieg gegen einen Erreger
zu führen.“ Wer mit Erkältungssymptomen
in die Notaufnahme gehe, stecke dort unweigerlich
das medizinische Personal an. Und da
in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
vornehmlich kranke Menschen anzutreffen
sind, kann ein Erreger, der für gesunde Menschen
harmlos ist, möglicherweise den Krankheits
oder Sterbeverlauf beeinflussen.
Im Strategiepapier des Bundesinnenministeriums,
dessen Grundannahmen bereits kurz
nach seiner Erstellung als falsch erweisen,
findet sich eine groteske Formel. Sie lautet:
2019 = 1919 + 1929. „Man braucht sich nur
die oben dargestellten Zahlen zu veranschaulichen
bezüglich der anzunehmenden Sterblichkeitsrate
(mehr als 1% bei optimaler Gesundheitsversorgung,
also weit über 3% durch Überlastung
bei Durchseuchung), im Vergleich zu
2% bei der Spanischen Grippe, und bezüglich
der zu erwartenden Wirtschaftskrise bei Scheitern
der Eindämmung, dann wird diese Formel
jedem einleuchten.“
Diese Prognosen sind in jeder Hinsicht falsch
gewesen. Die Sterblichkeitsrate liegt derzeit
bei Werten, wie wir sie von anderen saisonalen
Epidemien und Pandemien kennen. Das
Wissen um die tatsächlichen Sterblichkeitsraten
war schon im März verfügbar. Trotzdem
hat die Bundesregierung den Seuchennotstand
ausgerufen. Da eben nicht die gesundheitlichen
Folgen der Spanischen Grippe
zu erwarten sind, sondern, über das Gesamtjahr
betrachtet, eine normale Sterb lichkeit
vorliegen wird, bleibt von der perversen Formel
nur noch 1929 übrig. Anders als 1929
ist die heutige Wirtschaftskrise nicht die Folge
eines Börsencrashes. Sie wurde verursacht
durch die Bundesregierung, die Landesregierungen
und ihre Berater, die im Angesicht der
erwarteten Pandemie Gesellschaft und Wirtschaft
zum Stillstand brachten und gleichzeitig
an die Wand fuhren.
MANIPULATION: MORALISCHE MAULKÖRBE
UND INTELLEKTUELLE DENKVERBOTE
Weil vornehmlich schwer kranke und sehr alte
Menschen möglicherweise unter einem Infekt
leiden würden (wie das jedes Jahr mit allen Erkältungsviren
und auch Bakterien der Fall ist),
wurde die Diskussion gezielt auf die vermeintliche
Abwägung zweier Güter gerichtet: Das
Leben der Alten gegen die „Wirtschaft“. Damit
konnte die Diskussion von Lockerungsforderungen
unterbunden werden. Wer schließlich
die „Menschen verachtende“ Position
vertrat, dass der Erreger für 99,5 % der Gesellschaft
ungefährlich sei und wir deshalb
die Risikogruppen schützen und den Lockdown
beenden sollten, wollte ja in Kauf nehmen,
dass die Alten alle sterben. Er erlitt einen
Shitstorm, wurde augenblicklich zum Mörder,
fand sich in die Nazi-Ecke getrieben und musste
sich schwere Vorwürfe hinsichtlich seiner
ethischen Grundhaltung machen lassen.
Leben und Wirtschaft sind eben nicht gegeneinander
abzuwägen. Dem entgegnete bereits
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mit
einem Hinweis darauf, dass das höchste Gut
die Würde des Menschen sei. Der Coup, die
Diskussion mit einem Totschlagargument zu
beenden, gelang trotzdem. Dabei geht es hier
um eine ganz andere Güterabwägung. „Wirtschaft“
(s. oben) sind eben nicht das böse
Kapital oder die Konzerne. Wirtschaft ist die
Vernetzung der Millionen Menschen in der
Erwerbstätigkeit, die der Schaffung ihrer Lebensgrundlage
dient und zugleich als Tätigkeit
sinnstiftend ist. Die Zerstörung von Wirtschaft
hat immer soziale, ökonomische und
gesundheitliche Folgen. Nach validierten Untersuchungen
führt eine Steigerung der Arbeitslosigkeit
um 1 % zu einem Zuwachs von
1 % bei den Selbsttötungen. In der letzten Woche
gingen Statistiker davon aus, dass in den
USA 25.000.000 Arbeitslose zu erwarten seien,
weltweit 250.000.000. Wenn dies geschähe,
würden wir eine Zunahme bei den Selbsttötungen
in großer Zahl verzeichnen müssen.
DIE HEUCHELEI DER PANDEMIKER:
„LASS NICHT DIE ALTEN STERBEN!“
Das medial verordnete Verbot der Diskussion
über das Rechtsgut Leben hatte keine ethische
Grundlage. Es ging nur darum, zu verhindern,
dass bei einer niedrigen Fallzahl die
Notwendigkeit der Maßnahmen in Frage gestellt
würde. So steht es im Strategiepapier
des Bundesinnenministeriums: „Wir müssen
wegkommen von einer Kommunikation, die auf
die Fallsterblichkeitsrate zentriert ist. Bei einer
prozentual unerheblich klingenden Fallsterblichkeitsrate,
die vor allem die Älteren betrifft,
denken sich viele dann unbewusst und uneingestanden:
„Naja, so werden wir die Alten los,
die unsere Wirtschaft nach unten ziehen, wir
sind sowieso schon zu viele auf der Erde, und
mit ein bisschen Glück erbe ich so schon ein
bisschen früher“. Diese Mechanismen haben
in der Vergangenheit sicher zur Verharmlosung
der Epidemie beigetragen.“
Auch hier irren die Autoren. Die Unterstellung
einer solchen Haltung der Menschen zu ihren
älteren Mitbürgern und Verwandten belegt
eher die fragwürdige Selbstwahrnehmung der
Autoren als die Haltung in der Bevölkerung.
Halten wir uns vor Augen und lassen wir es
einfach mal zu, diesen Satz wirken zu lassen:
Es sterben immer hochbetagte und schwerkranke
Menschen. Immer, jeden Tag, jede
Woche, jeden Monat, jedes Jahr. In den letzten
15 Jahren waren das in Deutschland rund
14.000.000 Menschen. Auch in der Corona-
Krise sterben nach wie vor die hochbetagten
und schwerkranken Menschen, also jene Menschen,
deren Leben bereits in die terminale
Phase eingetreten ist – natürlich ergänzt um
Opfer von Straftaten und Unfällen.
Die Behauptung, ohne Lockdown würden wir
in großer Zahl die älteren Menschen dem Tode
überantworten, ist falsch. Ebenso wie die
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