Tjorven Bruns
Akustische Inspirationen
Sanft gleiten seine Finger über die schwarz-weißen Tasten
zu einem dezenten Beat, den er sich vorher für die neue
Komposition zurechtgelegt hat. Tjorven Bruns, 24 Jahre jung,
staatlich anerkannter Schlagzeuglehrer taucht ab in seine eigene
Welt aus Klängen, Melodien und Rhythmen weitab vom
Mainstream. Hauptsache, man kann sich gut zu seiner akustisch
inspirierten Mischung aus Leichtigkeit und Energie bewegen.
Darauf verwendet er jede Sekunde, die er aufbringen
kann.
Der Großvater inspiriert Tjorven schon „belastend“ im Kindesalter
mit schriller Tanzmusik, der Onkel (in den 90ern selbst Musiker
in Formationen wie Stomp und King Culture) gibt ihm Funk-
und Soul-Nummern dazu, und die Mutter bringt ihre Leidenschaft
zur Musik im Tanz zum Ausdruck. Das alles hat den freischaffenden
Bremerhavener Produzenten und Audio-Mix-Engineer entscheidend
geprägt. Mit den Zeichen der Zeit zu arbeiten, elektronische
Einflüsse in einer Mischung aus Pop, Soul, HipHop, Rock
und Jazz verarbeiten zu können, zusammenfließenzulassen, das
ist eine großartige Sache. Authentischer kann man seine Seele
nicht freiwerden lassen. Damit sei nicht gesagt, dass der Multiinstrumentalist
seine Gefühle und Talente nicht gern in einer Band
teilen würde, auch wenn er hier und da stilistische Kompromisse
machen müsste. Im Moment steht dafür aber leider keine Zeit zur
Verfügung. Zu wichtig ist ihm das aktuelle Projekt, das er gerade
mit dem Institut für Sound-Forschung ins Leben ruft.
„Klangfelder – Sound Fields“, ein neues YouTube-Format, das es
Musikern und Musikerinnen erlaubt, ihr Setup an ungewöhnlichsten
Orten aufzubauen und Räume kreativ auf sich einwirken zulassen.
Eine musikalische Expedition durch Klangräume außerhalb
geschlossener Wände eines Studios. Natürlich ist es nur
schwer vorstellbar, dass jemand das Rad neu erfindet. Darum
geht es nicht. Frei zu werden von herkömmlichen Zwängen, andere
Wege zu gehen beim Malen von Klangbildern, der eigenen Idee
ungehinderte Möglichkeit zur Entfaltung zu bieten, das ist das erklärte
Ziel.
Tjorven Bruns ist als einer dieser Pfadfinder bereits sehr erfolgreich.
Songs, die er produziert hat, laufen derzeit schon im Radio.
Das Institut ist aktuell fieberhaft auf der Suche nach Künstlern,
die ihrer Musik gern eine Tiefe geben würden und sich gleichzeitig
Kollegen wünschen, die ihnen mit innovativen Ideen entgegenkommen.
Tjorven hofft, wie viele andere Kunstschaffende irgendwann
von der Musik leben zu können. Viel wichtiger ist ihm
aber, etwas zu kreieren, das etwas auslöst, wie er sagt, musikalische
Grenzen öffnet und Menschen anspornt und verbindet. Interessierte
können sich gern bei folgender E-Mail-Adresse melden:
institut.fsf@gmail.com gbm
78 www.laufpass.com
Fotos: Presse