
sterben ist die unmittelbare Folge des Einsatzes
von Pestiziden in der Landwirtschaft. Die
aggressiven Chemikalien vernichten nicht nur
Schädlinge auf den Feldern, sondern nahezu
alle Arten von Insekten und belasten darüber
hinaus in vielen Fällen auch den Besatz des
Bodens mit Mikroorganismen.
Eine weitere Ursache des Vogelsterbens ist der
Vogelschlag. Der BUND schreibt dazu: Mindestens
18 Millionen Vögel sterben in Deutschland
jährlich durch Vogelschlag an Glas. Es sei
mehr als befremdlich, so der BUND, dass die
100.000 bis 200.000 Opfer der Windenergie
so intensiv diskutiert werden, die Hauptursachen
des Vogelsterbens aber nicht. „Glas tötet
unspezifisch, also potenziell alle Vogelarten,
denn es wird in fast jeder Flughöhe verbaut.
Es tötet Vögel unabhängig von Art, Alter,
Geschlecht und Uhrzeit. Das belegen Studien
aus den USA. Man kann natürlich sagen,
dass Vögel, die oft vorkommen („Allerweltsarten“)
natürlich auch oft betroffen sind, Vögel,
die selten vorkommen nicht so oft, was
aber nur an der vorhandenen Anzahl der Vögel
liegt. Viele Vogelstationen haben regelmäßig
Glas-Vogelschlag-Opfer aus verschiedensten
Arten: Greifvögel, Spechte (sogar sehr oft),
Singvögel, Waldschnepfen, Zugvögel, standorttreue
Vögel... einfach alles... bis hin zu einem
Storch, bei dem die Kollision sogar live beobachtet
wurde“, sagt Dr. Judith Förster, Projektleiterin
des Projektes „Vermeidung von Vogelschlag
an Glas“ des BUND NRW.
Auch Stromleitungen gelten als Risiken für Vögel:
Insbesondere Greifvögel, Eulen, Kraniche,
Weiß- und Schwarzstörche sind betroffen. Jedes
Jahr sterben Tausende Tiere in den Drähten
der Leitungen. Doch auch die legale Jagd
mit 120 Millionen und die illegale Jagd mit 100
Millionen Vögeln pro Jahr, dezimieren die Bestände
in Europa weiter.
Vor diesem Hintergrund stellen sich viele Menschen
die Frage, wie sie den Vögeln helfen
können. Insbesondere im Winter sorgen sich
die Tierfreunde in Stadt und Land um das Nahrungsangebot
der Vögel und füttern zu. Galt
es früher als unbestritten sinnvoll, das ganze
Jahr über zu füttern, hat die Erfahrung gezeigt,
dass bei der Fütterung einiges zu beachten ist.
Wenn eine geschlossene Schneedecke die
Nahrungsquellen der Tiere bedeckt, kann gezielt
zugefüttert werden. Das sollte aber mit
Blick auf die Ernährungsweise der jeweiligen
Vogelarten passieren. Denn nicht alle Vögel
fressen Sonnenblumenkerne. Körnerfresser
sind unter anderen Grünfink, Sperling und
Dompfaff. Sie fressen Körner von verschiedenen
Getreiden und die Samen von Gräsern,
Brennnesseln, Löwenzahn und Ampfer. Aber
auch Nüsse (Wal- und Haselnuss), Bucheckern
und Kürbissamen werden gerne angenommen.
Arten wie die Wacholderdrossel und die Amsel
leben indes von Beeren. Zu ihren Lieblingsspeisen
zählen die Beeren von Weißdorn,
Sanddorn, Eberesche, Holunder und Schlehe.
Viele Meisenarten, wie die Blau- oder Kohlmeise,
zeigen sich flexibel und ernähren sich sowohl
von Beeren als auch von Körnern.
Vogelfutter gibt es einerseits im guten Fachhandel.
Dieser achtet darauf, dass die Zusammensetzung
der Futtersorten gesund ist und
keine Anteile der hoch allergenen Ambrosia-
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Pflanze enthalten. Andererseits findet man viele
Futterarten auch in der Natur und kann Beeren
und Körner für den Winter sammeln und
bei starker Kälte dann verteilen. Beim „Ernten“
der Beeren und Körner in der Natur sollten die
Büsche und Gräser jedoch nie vollständig abgeerntet
werden, damit an diesen Standorten
den Wildvögeln noch genug Nahrung bleibt.
Im eigenen Garten können die Lebensbedingungen
für Vögel gezielt verbessert werden.
Statt des sterilen englischen Rasens sollten
heimische Gebüscharten angepflanzt werden.
Hier finden die Vögel Nahrung und Nistmöglichkeiten.
Wildblumenwiesen dienen Insekten
als Nahrungsquelle und gleichzeitig auch dem
Wachstum von Grassaaten – und liefern damit
die Mahlzeiten für Körner-, Insekten- und Beerenfresser.
Wichtig ist zu beachten, dass die einseitige
Fütterung zur Stärkung von wenigen Arten
führen kann. Werden vor allem die Sperlinge
gefüttert, vermehren sie sich sprunghaft. Das
hat zur Folge, dass möglicherweise in der Folgezeit
kleine Zugvögel keine Brutplätze mehr
finden, da alle Wohnungen von Spatzen besetzt
werden. Vogelschutz ist gelebter Umwelt
und Naturschutz. Wer das Thema ernst
nimmt, sollte sich informieren. Es gibt sowohl
für Stadt- als auch Landbewohner viele Möglichkeiten,
artgerechte Lebens- und Nahrungsbedingungen
zu schaffen.
WEITERE INFORMATIONEN:
WWW.NABU.DE
WWW.BUND.NET