
Homeoffice an, dass sie Probleme haben, nach Feierabend abzuschalten
(38,3 Prozent). Bei den Beschäftigten, die ausschließlich
im Betrieb arbeiten, ist das nur jeder Vierte (24,9 Prozent).
Trotz der höheren psychischen Belastung haben Beschäftigte
im Homeoffice geringere Fehlzeiten (7,7 Tage) als solche,
die nur am Unternehmenssitz tätig sind (11,9 Tage). „Im Homeoffice
lassen sich die Arbeitszeiten passgenauer einteilen. Unter
Umständen arbeiten die Menschen im Krankheitsfall weniger
und holen die verlorene Arbeitszeit dann nach,“ erläutert
Helmut Schröder. „Es mag auf den ersten Eindruck wie ein Widerspruch
klingen, dass sowohl die psychischen Belastungen
als auch die Arbeitszufriedenheit im Homeoffice höher sind.
Aber ob sich durch die Veränderungen aufgrund der Digitalisierung
gesundheitsförderliche oder gesundheitsschädigende
Effekte ergeben, ist wesentlich von der konkreten Gestaltung
der Arbeit abhängig und von den digitalen Kompetenzen der
Menschen“, bekräftigt Antje Ducki, Professorin an der Beuth
Hochschule für Technik und Mitherausgeberin des Fehlzeiten-
Reports, die Ergebnisse der WIdO-Umfrage. „Da die digitalen
Techniken rund um die Uhr zur Verfügung stehen, braucht es
beispielsweise mehr Selbstdisziplin des Einzelnen, sie auch mal
auszuschalten.“
Qualifizierung und Betriebliches
Gesundheitsmanagement
Ducki verweist darauf, dass die Digitalisierung einen massiven
Bedarf an Weiterbildung sowie Neu- und Nachqualifizierung
auslöst, damit die Fähigkeiten der Beschäftigten den Arbeitsanforderungen
gewachsen bleiben. Lebenslanges Lernen wird
durch die Digitalisierung wichtiger denn je.
Unternehmen können ihre Beschäftigten darüber hinaus durch
Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützen,
das von Krankenkassen durchgeführt wird (www.aokbgf.
de). Ein weiteres Angebot ist das Onlineprogramm »Gesund
führen« (www.aok-gesundfuehren.de), bei dem die Teilnehmer
in sechs individuell durchführbaren Modulen ihr Führungsverhalten
reflektieren, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu fördern, und lernen, sich auch um die eigene
Gesundheit zu kümmern.
ANMELDUNG
AM 01. MAI 2020
geht’s in die
nächste Runde.
DAS STRAMPELN
HAT SICH GELOHNT
Aktion »Mit dem Rad zur Arbeit«
Am 7. November fand im Weser-Stadion die diesjährige
Preisverleihung der bundesweiten Aktion »Mit dem Rad
zur Arbeit« statt.
Für das Land Bremen wird die Aktion von der AOK Bremen/
Bremerhaven und dem ADFC Bremen organisiert. Sie startete
wieder am 1. Mai und ging bis zum 31. August – übrigens
zum 16. Mal in Bremen und Bremerhaven. Im Land
Bremen beteiligten sich diesmal – und das ist ein Teilnehmerrekord
- 7041 Radlerinnen und Radler mit 1122 Teams
und 4255 Einzelfahrern. Insgesamt radelten 912 Betriebe,
davon 652 in Bremen, 173 in Bremerhaven und 87 im Umland.
»Mit dem Rad zur Arbeit« wird bundesweit veranstaltet,
die Städte Bremen und Bremerhaven liegen aber gemessen
an der Teilnehmerquote je Einwohner von Beginn
an immer an der Spitze.
Die Preise wurden unter anderem von der Sparkasse Bremen,
der Getränkemarktkette Hol’ab sowie vielen anderen
Unternehmen für die Aktion zur Verfügung gestellt.
Darunter sind E-Bikes, City-Fahrräder, aber auch Zubehör
wie Fahrradcomputer und -taschen sowie Fahrradreisen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben jedoch in erstere
Linie etwas für ihre Gesundheit und die Umwelt getan.
Laut Weltgesundheitsorganisation reichen schon 30
Minuten Bewegung täglich, um das Risiko für Herz-Kreislauf
Erkrankungen, Übergewicht, Rückenschmerzen, Osteoporose
und auch Brust- und Darmkrebs deutlich zu minimieren.
Und das Umsatteln lohnt sich natürlich nicht nur
wegen der Gesundheit. Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt,
spart sich die Parkplatzsuche und den Sprit und schont die
Umwelt. Nicht zuletzt gilt: Wer ganz entspannt nach Hause
radelt, statt sich mit dem Auto in den Feierabendverkehr
einzufädeln, und dabei in die Natur schaut statt auf Blechlawinen,
befreit sich jeden Tag wie nebenbei von beruflichem
Stress und Druck.
WEITERE INFORMATIONEN
www.mdrza.de/hb
INFOS ZUM FEHLZEITEN-REPORT 2019
https://www.wido.de/publikationen-produkte/buchreihen/
fehlzeiten-report/2019/
Bilder: Klever LeveL shutterstock.com (Mann arbeitet im Café), PR Archiv AOK Bremen/Bremerhaven (Frau im Home-Office) Halfpoint shutterstock.com (Mit dem Rad zur Arbeit)