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ERST „TAUB“,
DANN DEMENT?
Frühzeitige Untersuchungen senken das Demenzrisiko
Eine wissenschaftliche Studie aus Frankreich,
bei der rund 3800 Menschen über einen
Zeitraum von 25 Jahren beobachtet wurden,
stellte folgendes fest: Für Senioren und
ältere Menschen, die keine Hörgeräte tragen,
obwohl sie nach eigener Einschätzung von einer
Schwerhörigkeit betroffen sind, besteht
ein erhöhtes Risiko, an einer Demenz zu erkranken.
Studien aus weiteren Ländern, wie
Australien und Großbritannien, bestätigen das
Ergebnis.
„Eine beginnende Altersschwerhörigkeit wird in erster
Linie nicht allein durch äußere laute Schallereignisse
ausgelöst. Vielmehr wird von einer zentralen
Störung in der Verarbeitung akustischer Signale
ausgegangen“, sagt Carola Ise, Hörakustikmeisterin
und Pädakustikerin aus Bremerhaven. Eine zentrale
Störung in der Verarbeitung liegt auch bei einer
Demenzerkrankung vor. Oft wird beides in einen direkten
Zusammenhang gebracht. Inwieweit eine Demenz
tatsächlich auf eine Schwerhörigkeit zurückzuführen
ist, untersuchen die oben genannten Studien.
Doch wie kommt die Annahme eigentlich zustande,
dass eine Schwerhörigkeit eine Demenz begünstigen,
wenn nicht sogar auslösen kann? „Salopp gesagt,
liegt die Begründung vermutlich darin, dass
mit einer unversorgten Schwerhörigkeit das Verstehen
schwieriger und über lange Sicht einfach
verlernt wird. Gerade im Frühstadium einer Altersschwerhörigkeit
unterstützt das Kurzzeitgedächtnis
die Sprachwahrnehmung. Erhält es keine Information
mehr, beeinträchtigt das die Verarbeitung und
damit das Erkennen von Wörtern und Geräuschen
nachhaltig.“
Die für das Hören verantwortlichen Hirnbereiche
bauen sich damit aufgrund der Nicht-Nutzung ab.
Das Gemeine daran: Es ist ein schleichender Prozess.
Damit ist nicht nur das häufige Nachfragen bei
einer Schwerhörigkeit, sondern auch die langsame
Reaktion auf Gehörtes zu erklären. Bemerkenswert
für Forscher und Wissenschaftler, die sich mit diesem
Thema beschäftigen, sind die Beobachtungen,
dass der Einsatz von Hörgeräten sich positiv auf die
kognitiven Funktionen auszuwirken scheint. „Besonders
das Kurzzeitgedächtnis, das die Sprachwahrnehmung
unterstützt, profitiert von einer besseren
Aufnahmefähigkeit.“
Wer also lange geistig fit bleiben möchte, der sollte
auch sein Gehör überprüfen lassen. Nicht selten
merken Freunde und Angehörige es zuerst, wenn
ein älterer Mensch unter einem schleichenden Hörverlust
leidet. Anzeichen dafür sind beispielsweise:
Fernseher und Radio werden übertrieben laut gestellt,
Betroffene verstehen das Gesagte falsch und
geben auf Fragen oftmals unrichtige Antworten oder
müssen häufiger nachfragen und drehen den Kopf
in die Richtung, aus der sie angesprochen werden.
Liegt die Vermutung nahe, dass ein Mensch aus dem
eigenen Umfeld beginnt, schlechter zu hören, sollte
das Gehör einfach unverbindlich getestet werden.
Wie so oft kann die Ursache von Hörbeschwerden
winzig sein und in den Innenohrzellen liegen. Hier
sind bewegliche Zellen, die bis zu 20.000 Schwingungen
pro Sekunde produzieren und für die natürliche
Verstärkung leiser und die Dämpfung lauter Geräusche
zuständig sind. Die technisch aufwendigen,
modernen Hörsysteme, sind heute in der Lage, diese
Probleme zu erkennen und sehr gut auszugleichen.
Das wiederhergestellte Gehör sorgt dafür, dass alle
Informationen wieder zum Gehirn vordringen und
dort verarbeitet werden können. „Das verbessert
nicht nur die Teilhabe am Leben, sondern trainiert
auch wichtige Areale im menschlichen Gehirn“, so
Carola Ise.
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