
TIPPS FÜR EINE SICHERE THERAPIE:
Nicht eigenmächtig handeln. Medikamente nicht auf eigene Faust
absetzen. Immer Rücksprache mit dem Arzt halten.
Vertrauensvoll kommunizieren. Mit dem Arzt offen über Ängste und
Probleme sprechen. Dabei Vorwürfe vermeiden, besser Ich-Botschaften
senden, zum Beispiel: „Ich habe das Gefühl, da läuft was schief.“
Eine gute Arztpraxis finden. Zeigt der Arzt kein Verständnis, geht
nicht auf die Wünsche des Patienten ein, vernachlässigt Aufklärung und
Information, ist es ratsam, die Arztpraxis zu wechseln.
Für eine bessere Übersicht. Nehmen Patienten mehrere Medikamente
ein, behalten Arzt und Patient den Überblick mit einer Liste aller eingenommenen
Medikamente. Auch frei verkäufliche Mittel sollten aufgeführt
sein.
Tablettenbox verwenden. Damit keine Tablette vergessen oder doppelt
eingenommen wird: Die Fächer einer Pillenbox können mit den jeweiligen
Tabletten befüllt werden, die morgens, mittags, abends oder
zur Nacht genommen werden müssen.
Stellt ein Arzt ein Rezept aus, ist noch lange nicht gesagt, dass
der Patient sich auch an die ärztlichen Empfehlungen hält.
Wenn Patient und Arzt sich allerdings gemeinsam für eine
bestimmte Therapie entscheiden, macht der Patient zumeist
besser mit. Und je größer die sogenannte Therapietreue des
Patienten ist, desto höher sind die Heilungschancen.
Es gibt viele Gründe, weshalb Patienten den ärztlichen Empfehlungen
nicht folgen: Dem einen graust vor der langen Liste
der Nebenwirkungen. Ein anderer nimmt die Tabletten ein
paar Tage, verspürt aber keinen Effekt. Oder die Beschwerden
verschwinden unter dem Medikament, sodass der Patient es
frühzeitig absetzt. Andere wiederum vergessen die Einnahme
immer wieder, sind mit mehreren Medikamenten überfordert
oder lösen das Rezept erst gar nicht ein. „Vielleicht fühlen sich
die Patienten nach Absetzen der Arznei zunächst einmal besser,
weil die Nebenwirkungen ausbleiben“, sagt Dr. Eike Eymers,
Ärztin bei der AOK. „Doch gerade bei chronischen Erkrankungen
machen sich die Folgen oft erst nach Monaten oder Jahren
bemerkbar.“
Konzepte konsequent umsetzen Deswegen ist mangelnde
Therapietreue besonders bei chronisch kranken Menschen ein
Problem, die oft lebenslang Tabletten schlucken müssen. Oder
vielmehr: müssten. Nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga
nimmt etwa ein Drittel bis die Hälfte der chronisch kranken Patienten
(www.rheuma-liga.de/adhaerenz) Medikamente nicht
so ein, wie der Arzt diese verordnet. Doch Tabletten und Therapiekonzepte
können nicht wirken, wenn sie nicht regelmäßig
eingenommen beziehungsweise konsequent umgesetzt werden.
Zum Beispiel ist es bei Rheuma gut untersucht, dass Patienten
mittel- und langfristig mit mehr Schmerzen und Schäden
an den Gelenken rechnen müssen, wenn sie die verordneten
Medikamente nicht einnehmen. Ein anderes Beispiel
sind Bluthochdruck-
42 service gesundheit
(K)einmal täglich?!
Warum Therapietreue wichtig ist