
DER GRÜNE STERN
VON HELGOLAND
Nachhaltige Konzepte für das beliebte Urlaubsziel in der Nordsee
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Gesellschaft zunehmend
an Bedeutung. Gleichzeitig ist es nicht einfach, nachhaltiges
Handeln von heute auf morgen konsequent in den Alltag
zu integrieren. Besonders an die Sicherung und die Bewirtschaftung
von Inseln werden teils große Anforderungen gestellt. Für ihr
Überleben erscheint ein nachhaltiges Handeln existentiell. Klimawandel
und Meeresvermüllung stellen diese Standorte zusätzlich
vor Herausforderungen. Auch im Hinblick auf die touristische Nutzung
rückt das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr in den Fokus,
was angesichts eines Anteils von 8% des Tourismussektors
an den jährlichen Treibhausgasemissionen (Lenzen, 2018 in „Nature“)
auch sinnvoll ist.
Helgoland geht diese Verantwortung mit vielen nachhaltigen Initiativen
seit einigen Jahren bewusst an. Mit dem aktuellen Projekt „De green
steer“, Helgoländisch für „der grüne Stern“, wird ein weiterer Beitrag
dazu geleistet. „De green Steer“ zeichnet verschiedene Institutionen,
wie Gastronomie, Beherbergung, Transport und Bildungseinrichtungen
auf Helgoland für ihr Engagement zum Thema Nachhaltigkeit aus. „De
green Steer“ begreift Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept bestehend
aus den Themen Plastikreduktion, Gesundheit, Bildung, Energieversorgung
und fairem Handel. Das Projekt möchte Helgoland dabei
unterstützen, auch zukünftig nachhaltig zu wachsen. Bisher wurden 40
Betriebsstätten auf Helgoland mit dem „green steer“ ausgezeichnet.
„Es geht ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN darum, gemeinschaftlich
Schritt für Schritt an diesem wichtigen Thema zu arbeiten
und gleichzeitig auf bestehende Herausforderungen hinzuweisen“, sagt
Projektinitiatorin Rebecca Ballstaedt, deren vor einigen Jahren initiierte
„De green Anna“-Kampagne auf Helgoland schon zu einer deutlich
wahrnehmbaren Reduzierung von Einwegplastiktüten beitrug. In einigen
Bereichen sind Inseln besonders auf externe Partner angewiesen.
Das betrifft den Handel, aber zum Teil auch die Energie- und Gesundheitsversorgung.
„De green steer“ möchte in seiner Testphase Helgoländer
Betrieben die Möglichkeit geben, in das Thema Nachhaltigkeit
einzusteigen, sowie bestehendes Engagement auch für die Gäste sichtbar
machen und sie gleichzeitig zum Mitmachen motivieren.
„Wikkelhouses“ als innovatives
und nachhaltiges Wohnkonzept
Seit August 2019 können Freunde des naturnahen Urlaubens auf der
Helgoländer Düne ihre Ferien in den ersten beiden neuen „Wikkelhouses“
verbringen. Dem allgemeinen Tiny-House-Trend folgend, wurden
die ersten, aus natürlichen Baumaterialien gefertigten, Prototyp-Häuser
einer Manufaktur aus Amsterdam in unmittelbarer Nähe des Nordstrandes
eingerichtet, um Urlauber nachhaltig zu beherbergen.
Die Wände der „Wikkelhouses“ bestehen im Kern aus 24 Schichten Pappe,
die so miteinander verbunden beziehungsweise verwickelt werden,
dass sie extrem formstabil sind und eine optimale Isolierung bieten. Außen
und Innenwände sind mit Holz verkleidet. Für den Bau werden Naturprodukte,
wie Pappe und Holz verwendet, und auch beim Klebstoff
und allen weiteren Materialien setzten die Designer ausschließlich auf
nachhaltige Rohstoffe, die zu 100 Prozent recycelfähig sind.
WEITERE INFORMATIONEN
WWW.GREENSTEER.DE
WWW.WIKKELHOUSE.COM
WWW.HELGOLAND.DE
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