
freizeit
Susanne Auffarth ist Einrichtungsleiterin
des Freizeittreffs Eckernfeld in Bremerhaven
Lehe. Neben der Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen ist sie begeisterte Yogini. Regelmäßig
bietet sie selbst Yoga Kurse für Kinder
an. Sie ist überzeugt davon, dass Yoga Kindern
gut tut. Wie die Ergebnisse einer Studie des Instituts
für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit
e.V. der Universität Bremen belegen, fördert
Yoga die Konzentrationsfähigkeit, baut
Stress ab, steigert die Fitness und das Selbstwertgefühl
der Kinder.
Gelernt hat Susanne Auffahrt beim indischen
Yoga-Meister Nepal Lodh in der Hindu-Akademie
in Bremen. Ihr Wissen gibt sie während der
Übungseinheiten an die teilnehmenden Kinder
weiter. Die Übungen finden grundsätzlich in den
Oster- und Sommerferien statt. Eine ideale Zeit,
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da man auch mal nach draußen in die Natur gehen
kann, findet die Pädagogin. „Von besonderer
Bedeutung ist hier allerdings die Ruhe, die
für die meisten Übungen notwendig ist“, sagt
sie. Deshalb beginnen die Kurse schon morgens,
weil der Andrang im Freizeittreff dann nicht so
groß ist, da die meisten Angebote am Nachmittag
stattfinden. Die Gruppen bestehen aus jeweils
zehn Kindern. Es gibt keine reinen Mädchen
oder Jungengruppen. Nur hinsichtlich des
Alters wird unterschieden. Es gibt Gruppen für
Kinder von sechs bis elf Jahren und eine für Jugendliche
von zwölf bis sechzehn Jahren.
Die Kinder lieben »Asanas«
Am Anfang erwartet die Kinder ein Aufwärmtraining,
begleitet von Musik, bei dem sich die
Kinder dehnen und warm machen können. „Anschließend
folgen die Übungen, die oft in Geschichten
eingebettet sind und spielerisch den
Spaß am Yoga vermitteln sollen“, erklärt Auffarth.
Begonnen wird mit einer typischen Übungsreihe,
die bei den Kindern äußerst beliebt ist, verrät
sie – der Sonnengruß. Er besteht aus zwölf »Asanas
«, ein Überbegriff für alle Körperübungen,
und bringt den Kreislauf in Schwung. Zusätzlich
werden alle Muskeln des Körpers gedehnt
– auch ideal zum Aufwärmen. Der Sonnengruß
bereitet den Körper auf die nachfolgenden
Übungen vor, ist aber für sich allein genommen
schon sehr wirksam.
Vorbilder für die Asanas sind oft Dinge aus der
Natur, wie Tiere oder Pflanzen. So gibt es zum
Beispiel die »Katze«, bei der die Yogis auf allen
vieren einen Buckel machen müssen, oder
die »Kobra«, bei der man auf dem Bauch liegend,
den Oberkörper aufrichten muss oder
den »Baum«, bei dem man auf einem Bein steht
und das eigene Gewicht balanciert. Besonders
für Kinder sind solche Übungen leicht nachvollziehbar,
da sie sich eben an realen Dingen orientieren.
Außerdem kann man kleine Geschichten
mit diesen »Figuren« erzählen. So kann die Katze
sich strecken und putzen oder der Baum gräbt
seine Wurzeln tief in die Erde. Neben dem Spaß,
den die Erzählungen bereiten, haben sie auch
einen gesundheitlichen Mehrwert. So stärkt die
Katze beispielsweise die Rückenmuskulatur und
der Baum verbessert die Haltung und trainiert
den Gleichgewichtssinn. „Wichtig ist vor allem,
dass die Übungen auch den Fähigkeiten der Kinder
entsprechen und sie weder über- noch unterfordert
sind. Beim Yoga geht es in erster Linie
darum, ein Gefühl für den Körper zu entwickeln,
die eigenen Grenzen kennenzulernen und auch
ein wenig zu entspannen“, sagt Auffarth.
Auch Atem- und Konzentrationsübungen lässt
Auffahrt in die Stunde einfließen. In Achtsamkeitsspielen
lässt sie beispielsweise eine Nadel
fallen, auf deren Aufschlag die Kinder horchen
müssen oder Seh-Übungen, bei denen die
Kinder bestimmen sollen, wer die hellsten oder
dunkelsten Haare hat. Darüber hinaus gibt es
auch Atmungs- und Entspannungsübungen, die
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Sonnengrüße
Kinderyoga fördert Gesundheit und Selbstbewusstsein