
Wie wurden der Eiffelturm, der
Grand Canyon, das Schloss Neuschwanstein
oder die Stadt Venedig
zu Sehenswürdigkeiten, also
zu einem berühmten Reiseziel,
das man einmal selbst erleben
und betrachten möchte? Im Wesentlichen
durch Bilder. Angefangen
bei den frühen Darstellungen
der antiken Weltwunder bis
hin zu den Touristenfotos auf Instagram
verbreiten sich inzwischen
weltweit Bilder von visuell
attraktiven „Sights“. Sie wecken
den Wunsch, genau dort hinzureisen,
diesen besonderen Ort
selbst zu sehen – und heutzutage,
dort möglichst ein Selfie zu
machen. Gleichzeitig werden in
der Auswahl der Motive und der
Art der Darstellung auch künstlerische
Haltungen sichtbar und ästhetische
Prinzipien demonstriert.
Die Ausstellung betrachtet dieses
Phänomen und widmet sich der
zentralen Frage nach den Wechselwirkungen
zwischen den Sehenswürdigkeiten
und ihrer bildlichen
Darstellung. Was erzeugt die
Popularität, welche Bilder gehen
in das kollektive Gedächtnis ein?
Wie wichtig ist die politische oder
symbolische Bedeutung eines Ortes?
Welche Rolle spielten die historischen
Entwicklungen des Reisens
und die Techniken der Bildreproduktion?
Die Ausstellung umfasst rund 150
Werke von Courbet bis Warhol
und lädt dazu ein, Sehenswürdigkeiten
von der Akropolis bis zum
Brandenburger Tor mit anderen
Augen zu betrachten.
ɛksˈtsɛntrɪʃ
exzentrisch
Parallel zur Ausstellung „Sight
Seeing“ geht die diesjährige
Sammlungs-Präsentation der
Idee des „Fremden“ in der Kunst
nach. Dabei setzt sie bei den Werken
der Brücke-Künstler Kirchner,
Pechstein und Mueller an.
Die Brücke versammelte mit ihrer
radikal neuen Form- und Farbsprache
und ihrer Hinwendung
zu sogenannten „primitiven“ und
„exotischen“ Kulturen die Exzentrikerinnen
und Exzentriker ihrer
Zeit. Sie riefen den Bruch mit dem
zentraleuropäischen akademischen
Stil und den gesellschaftlichen
Normen aus und forderten
die Erneuerung von Kunst und
Gesellschaft. Diese Selbstinszenierung
als Außenseiterinnen und
Außenseiter der Gesellschaft ging
dabei oft mit der Inszenierung von
„Exotik“ in ihren Bildern einher.
Dafür eigneten sie sich auch außereuropäische
Künste, Kulturen
und Menschen an. Die Ausstellung
fragt daher nach dem (kolonial)
rassistisch konstruierten
„Exotischen“ in Verbindung mit
dem Exzentrischen in den Bildwelten
der sogenannten Avantgarde.
Dabei wird die Auswahl
aus der Sammlung der Kunsthalle
um Werke der zeitgenössischen
Kunst ergänzt.
KUNSTHALLE EMDEN
8. Februar 2020 bis 14. Juni 2020
WWW.KUNSTHALLE-EMDEN.DE
GUSTAVE COURBET | DIE STEILKÜSTE BEI ÉTRETAT | 1869
Öl/Leinwand, 93 x 114 cm, Von der Heydt-Museum, Wuppertal.
Foto: Antje Zeis-Loi, Medienzentrum Wuppertal
ROY LICHTENSTEIN | PYRAMID | 1969
Siebdruck/Karton, Ex. 96/300, 36 x 50 x 50 cm.
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
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