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MASKENPFLICHT AUCH IM „STATION 6“-SALON
Für Nicole Bagci, Inhaberin des Friseursalons „Station 6“, sahen
die ersten Schritte des Lockdowns am 21. März so aus:
Kurzarbeit anmelden, Corona-Soforthilfe beantragen, Rechnungen
stunden lassen und Ruhe bewahren. So locker sich das lesen
mag, Existenzangst und die Befürchtung, ihr Personal wegen
Kurzarbeit zu verlieren, auf das sie seit Jahren mit Recht stolz ist,
ist ein Horror-Szenario für die Salon-Inhaberin – ein Szenario, das
allgegenwärtig ist und sie sogar im Schlaf begleitet – der Gedanke
an die Zukunft bei Wiedereröffnung nicht minder: Anpassung
der Preise, untersagter Kaffee-Service, fehlendes Wohlfühlaroma.
Maskenpflicht? Für erkrankte Menschen undenkbar. Welch
anderer Kunde macht das mit? Weniger Menschen werden wegen
ihrer Ängste und Verunsicherungen zu ihr kommen. Wie soll
der Verlust je wieder aufgefangen werden? Seit dem 4. Mai ist
„Station 6“ wieder geöffnet.
WWW.STATION6-BHV.DE
Lloydstraße 35 | 27568 Bremerhaven
KLEINES GLÜCK AM RANDE DER PANDEMIE
Vier Monate ohne Konzerte, ein Ende nicht in Sicht, das ist für
Live-Musiker wie Mike Bach (Komponist, Keyboarder, Produzent)
ein herber finanzieller Verlust, den er nur durch einen Nebenjob
im Hafen ein wenig kompensieren kann. Nicht nur die
Gagen, GEMA Tantiemen fallen ebenfalls flach. Die angekündigten
staatlichen Hilfsmaßnahmen für „kleine“ Künstler, trotz
akribisch ausgefüllter Formulare mit unzähligen Seiten und
Nachweisdokumenten, sind ausgeblieben. Ein einziges Versagen.
Mikes Gattin (Krankenschwester) und sein Sohn (Lebensmittelverkauf)
haben mit ihren Einkommen die Familie über Wasser
gehalten. Er selbst hat während des Lockdowns nach dem
schweren Job im Hafen in seinem Home Recording Studio neue
Titel erarbeitet, und mit etwas Glück wird das Studio-33 auf Mallorca
einen seiner mit den Kollegen gemeinsam erarbeiteten Titel
für DJ Ötzi produzieren.
WWW.MIKEBACH-MUSIK.DE
TIF – ALLES ANDERS VON HEUT AUF MORGEN
Seit dem 12. März konnten keine Vorstellungen im Theater im
Schaufenster Fischereihafen mehr durchgeführt werden. Ein
Großteil der Vorstellungen wurde zum Teil in das Jahr 2021 verschoben,
andere komplett abgesagt. Aktuell arbeitet das Team
um Jörg Göddert an einem Konzept, damit im September wieder
durchgestartet werden kann. Dazu gehört unter anderem ein
neuer Saal-Plan, der für ca. 70 Besucher Platz bietet. Passend
dazu wird derzeit das benötigte Hygienekonzept erstellt. Wie das
dann alles funktioniert, wird der Neustart im September zeigen,
aber wer weiß schon, was sich bis dahin noch alles ändert. Alle
Beschäftigten haben das mitgetragen und tun es immer noch.
Unterstützung gab es erfreulicherweise von Besuchern, Künstlern,
dem Kulturamt und der Stadt Bremerhaven. So bleibt erst
einmal nur der Wunsch offen: Ein ausverkauftes Haus mit ausgelassener
Stimmung im TiF.
Das aktuelle TiF-Programm gibt es auf Seite 84 oder auf
WWW.TIF-BREMERHAVEN.DE