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freizeit
Das am besten erhaltene Schiff des Mittelalters trifft auf eines der bekanntesten
Spielzeuge der Welt: Mit einer Sonderausstellung bis zum
25. Oktober 2020 wird die bestehende Dauerausstellung rund um die Bremer
Kogge von 1380 im Deutschen Schifffahrtsmuseum auf faszinierende
Weise ergänzt.
Unter dem Motto »Kogge trifft PLAYMOBIL – Die Geschichte eines Schiffes
neu erzählt« stellt der Hamburger PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer in
Zusammenarbeit mit dem DSM Szenen aus der Geschichte des Schiffes mithilfe
der Spielzeugfiguren detailliert nach. Kombiniert wird die Ausstellung
mit einem einfallsreichen digitalen Angebot. „Anhand der Bremer Kogge
lassen sich viele Geschichten erzählen, die sowohl für Kinder als auch für
Erwachsene spannend sind“, sagt Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Geschäftsführende
Direktorin des DSM. „Die Nutzung als Frachtschiff des Mittelalters
ist dabei ebenso interessant wie ihr völlig überraschender Fund in der Weser
im Jahr 1962. Wir nutzen den Wandel unseres Museums, um diese Geschichten
neu zu erzählen. Dabei erkunden wir auch neue Formen der Vermittlung
und Ausstellungskonzeption, die analoge und digitale Angebote
miteinander verbinden.“
www.laufpass.com/Familie
Playmobil-Szenen
Die PLAYMOBIL-Schaulandschaften lassen einen mittelalterlichen Hafen
wiederaufleben, zeigen Kunstschaffen aus dem 19. Jahrhundert oder fangen
Momente aus der Zeit des Wrackfundes ein und machen die aufwendige
Restaurierungsarbeit sichtbar. Auch einzelne Exponate der Dauerausstellung
werden in der Sonderausstellung aufgegriffen und setzen sie als
Miniaturen in ihrem jeweiligen Alltagskontext in Szene wie die Verladung
von Fässern oder der Fund eines Schuhs. Durch die nachgestellten Szenen
aus Mittelalter, 19. und 20. Jahrhundert bis heute wird die Geschichte rund
um die Bremer Kogge nachvollziehbar. Zugleich wird deutlich, wie die Bremer
Kogge dem DSM als Forschungsobjekt dient und welche Fragen sich
anhand des historischen Wracks beantworten lassen.
Helga Berendsen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DSM und Kuratorin
der Ausstellung, sieht in der Ausstellung die Chance, die Geschichte der
Kogge aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen: „Figuren wie der
Hansekaufmann laden dazu ein, sich in die Entstehungszeit der Kogge hineinzuversetzen
und ermöglichen so einen neuen Zugang zu spannenden
Details aus Forschung und Geschichte rund um die Kogge.“
Die Bremer Kogge von 1380 ist das am besten erhaltene Handelsschiff des
Mittelalters. Als sie 1962 zufällig bei Bauarbeiten in der Weser in Bremen
entdeckt wurde, begann ihre einzigartige Fundgeschichte. Heute ist das
mittelalterliche Schiffswrack nicht mehr aus dem Deutschen Schifffahrtmuseum
wegzudenken. Kein anderes Objekt prägte die Geschichte des Hauses
so sehr wie das der Kogge, bot sie doch Anlass zur Gründung des Museums
in Bremerhaven.
Bilder: Fotos: DSM / Mareike Heger (Oliver Schaffer mit Kuratorin Helga Berendsenim DSM) und Playmobil-Taucher finden Schuh), Screenshots der Website www.dsm.museum/ktp-onilne)
Kogge
trifft
Playmobil
Sonderausstellung –
mit interaktiver Ausstellung
und Online-Suchspiel
Virtuelle Ausstellung:
In der interaktiven Online-Ausstellung
erleben die Besucher die
Schaulandschaften als 360 Grad-
Views aus der Perspektive von
sechs verschiedenen Playmobilfiguren.
Jede der Figuren stellt eine
andere spannende Szene aus der
Mikroperspektive vor und macht
die Geschichte der Kogge erlebbar.
Darüber hinaus gibt es auch
tolle Suchspielen zum Mitmachen.
www.dsm.museum/ktp-online
ÖFFNUNGSZEITEN
Für den Publikumsverkehr hat die Ausstellung täglich
zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.
https://www.dsm.museum