schützen und den Lockdown beenden sollten,
wollte ja in Kauf nehmen, dass die Alten
alle sterben. Er erlitt einen Shitstorm,
wurde augenblicklich zum Mörder, fand sich
in die Nazi-Ecke getrieben und musste sich
schwere Vorwürfe hinsichtlich seiner ethischen
Grundhaltung machen lassen.
Leben und Wirtschaft sind eben nicht gegeneinander
abzuwägen. Dem entgegnete
bereits Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble mit einem Hinweis darauf, dass
das höchste Gut die Würde des Menschen
sei. Der Coup, die Diskussion mit einem
Totschlagargument zu beenden, gelang
trotzdem. Dabei geht es hier um eine ganz
andere Güterabwägung. „Wirtschaft“ (siehe
oben) sind eben nicht das böse Kapital
oder die Konzerne. Wirtschaft ist die Vernetzung
der Millionen Menschen in der Erwerbstätigkeit,
die der Schaffung ihrer Lebensgrundlage
dient und zugleich als Tätigkeit
sinnstiftend ist. Die Zerstörung von
Wirtschaft hat immer soziale, ökonomische
und gesundheitliche Folgen. Nach validierten
Untersuchungen führt eine Steigerung
der Arbeitslosigkeit um 1 Prozent zu einem
Zuwachs von 1 Prozent bei den Selbsttötungen.
In der letzten Woche gingen Statistiker
davon aus, dass in den USA 25.000.000
Arbeitslose zu erwarten seien, weltweit
250.000.000. Wenn dies geschähe, würden
wir eine Zunahme bei den Selbsttötungen in
großer Zahl verzeichnen müssen.
Die Heuchelei der Pandemiker:
„Lass nicht die Alten Sterben!“
Das medial verordnete Verbot der Diskussion
über das Rechtsgut Leben hatte keine
ethische Grundlage. Es ging nur darum,
zu verhindern, dass bei einer niedrigen Fallzahl
die Notwendigkeit der Maßnahmen in
Frage gestellt würde. So steht es im Strategiepapier
des Bundesinnenministeriums:
„Wir müssen wegkommen von einer Kommunikation,
die auf die Fallsterblichkeitsrate
zentriert ist. Bei einer prozentual unerheblich
klingenden Fallsterblichkeitsrate, die vor
allem die Älteren betrifft, denken sich viele
dann unbewusst und uneingestanden: ‚Naja,
so werden wir die Alten los, die unsere Wirtschaft
nach unten ziehen, wir sind sowieso
schon zu viele auf der Erde, und mit ein bisschen
Glück erbe ich so schon ein bisschen
früher‘. Diese Mechanismen haben in der
Vergangenheit sicher zur Verharmlosung der
Epidemie beigetragen.“
Auch hier irren die Autoren. Die Unterstellung
einer solchen Haltung der Menschen
zu ihren älteren Mitbürgern und Verwandten
belegt eher die fragwürdige Selbstwahrnehmung
der Autoren als die Haltung in der
Bevölkerung. Halten wir uns vor Augen und
lassen wir es einfach mal zu, diesen Satz
wirken zu lassen: Es sterben immer hochbetagte
und schwerkranke Menschen. Immer,
jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes
Jahr. In den letzten 15 Jahren waren das in
Deutschland rund 14.000.000 Menschen.
Auch in der Corona-Krise sterben nach wie
vor die hochbetagten und schwerkranken
Menschen, also jene Menschen, deren Leben
bereits in die terminale Phase eingetreten
ist – natürlich ergänzt um Opfer von
Straftaten und Unfällen.
Die Behauptung, ohne Lockdown würden
wir in großer Zahl die älteren Menschen
dem Tode überantworten, ist falsch. Ebenso
wie die Behauptung, dass die Kapazitäten
unseres Gesundheitssystems nicht ausreichen
könnten, um mit einer vorübergehenden
Erhöhung der Zahl der Erkrankten fertig
zu werden. Die verfügbaren Zahlen des DIVI
Intensivregisters (Im DIVI-Intensivregister
melden alle Krankenhaus-Standorte in
Deutschland, die intensivmedizinische Behandlungskapazitäten
vorhalten, differenziert
in low-care, high-care und ECMO Versorgung,
ihre Kapazitäten). sprechen hier
eine eindeutige Sprache – und das schon
seit Mitte März.
Die Diskussion um die Güterabwägung ist
substanziell hypokritisch. Die Heuchelei
liegt darin begründet, dass wir als Gesellschaft
permanent darüber entscheiden, wer
leben oder sterben soll, welche Toten wir
akzeptieren, welche nicht. Nehmen wir die
9.000.000 Hungertoten, die jedes Jahr zu
beklagen sind. Wir könnten sie mit Wasser
und Brot und ein wenig Bildung retten. Tun
wir nicht. Denken wir an die zehntausenden
Menschen, die vor den Küsten Europas
ertrinken oder in den Lagern dahinvegetieren.
Wir könnten sie retten, sie ausbilden
und ihnen ermöglichen, ein wenig Bildung
und Einkommen in ihre Länder zu transferieren.
Tun wir nicht. Stattdessen profitieren
wir nach wie vor davon, dass in anderen
Ländern Menschen unter unwürdigen und
krankmachenden Bedingungen unsere Kleidung
herstellen oder die Rohstoffe für unseren
hippen E-Autos aus der Erde holen.
Wir haben hunderttausende Tote in unserem
Land und akzeptieren sie als sozialadäquat
– als unentrinnbare Folgen der Entscheidung
der Gesellschaft für oder gegen
ein Tun oder eine Technologie. Beispielsweise
die 3.000 bis 4.000 Toten im Straßenverkehr,
die 74.000 Alkoholtoten, die Unfalltoten
durch risikoreiche Sportarten, die Toten
durch ärztliche Kunstfehler, die durch in Kliniken
erworbene Infektionen etc. und natürlich
in noch höherem Maß die Zahl der
Verletzten und Erkrankten, die millionenfach
die Krankenhäuser und Arztpraxen besuchen.
Wir lassen Abermillionen Menschen sterben,
die nicht sterben müssten und betrachten
das Geschehen mit Gleichgültigkeit.
Aber wir lassen uns in der Corona-Krise
einen vermeintlich ethischen Maulkorb
umbinden. Ja, jeder Verlust ist schlimm.
Und jede Stunde mehr mit Oma oder Opa
ist ein Gewinn. Aber wenn ein alter oder
kranker Mensch schon mit dem Tode ringt,
ist es nicht der Egoismus der jungen Generationen,
der die Alten tötet. Es sind das Alter
und die Krankheit. Die Diskussion hier
bewusst zu manipulieren, hatte nur den einen
und einzigen Zweck, die Bevölkerungsmehrheit
auch bei minimalen Sterblichkeitsraten
zu disziplinieren.
Eine ähnliche Funktion hat die „Alltagsmaske“
– deren Unwirksamkeit vielfach beschrieben
ist und die im Kern nur einem
Zweck dient, welchen die Notstandsregierung
und ihre Berater unverhohlen offenbarten.
Das Magazin Fokus schrieb in einem
Artikel über die Positionen von Prof.
Drosten zur Verwendung der Masken: „Dabei
gibt es in der Forschungsliteratur ‚keine
oder fast keine Evidenz‘, dass ein Mundschutz
tatsächlich wirksam vor einer Ansteckung
mit dem Coronavirus schützt. (…)
Zudem könne diese Maske noch einen zweiten
psychologischen Effekt haben – nämlich
den einer Selbstdisziplinierung. Man werde
ständig an die Gefahr einer Ansteckung erinnert
und verhindert somit, dass man sich
unbewusst auch weiterhin ins Gesicht fasst,
die Augen reibt oder den Mund berührt. Jedoch
müsse man gleichzeitig aufpassen,
dass man durch den vermeintlichen Schutz
nicht zu sorglos wird und andere Hygiene-
Maßnahmen wie das Händewaschen schleifen
lässt.“
Sitz, Platz, Maske! Nutzlos –
aber als Angstfaktor wirkungsvoll
Trotz überwiegender Nutzlosigkeit wurde
die Maskenpflicht erlassen. Der Kassenärztliche
Bundesverband KBV wies am
30.04. auf die Problematik im Umgang
mit den Masken hin und auch auf den Umstand,
dass ihr Nutzen wenn überhaupt nur
begrenzt sei, sich aber bei der festzustellenden
Verwendung durch die Bevölkerung
als völlig illusorisch erweist. Ebenso wurde
darauf verwiesen, dass die meisten Stoffe
nicht für einen Mund-Nasen-Schutz geeignet
seien. Was also ist die Maske? Sie
ist in vielfacher Weise das Symbol der Unterwerfung
unter die Verfügungen der Notstandsregierung.
Wer sie nicht trägt, ist ein
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