Herzgesundheit in
Zeiten von Corona
Das Herz als Spiegel der Seele
Das menschliche Herz ist ein komplexes
Organ, welches vielschichtigen Einflussfaktoren
unterliegt. Die Aufgabe des Herzmuskels
besteht darin, das in der Lunge mit
Sauerstoff angereicherte Blut durch den
menschlichen Körper zu pumpen, um alle Zellen
mit dem lebenswichtigem Sauerstoff zu
versorgen.
In Ruhebedingungen schlägt ein gesundes Herz
durchschnittlich 50-100mal pro Minute. Das
trainierte Herz eines Ausdauersportlers schlägt
deutlich weniger oft in der Minute als das Herz
eines untrainierten Menschen. Gleichzeitig ist
unsere Herzfrequenz, also unser Puls, an unser
autonomes Nervensystem gekoppelt. Autonom
bedeutet unwillkürlich, nicht dem Willen
gehorchend. Es unterliegt damit unseren
Gefühlsschwankungen. Bei Aufregung schlägt
es deutlich schneller und kräftiger, viele Menschen
sprechen von dem Gefühl, „das Herz
springe zum Halse heraus“. Wir Mediziner sprechen
von Tachykardien (= Herzrasen) sobald der
Herzschlag mehr als 100/min beträgt und von
Palpitationen, wenn ein Patient den Herzschlag
besonders deutlich wahrnimmt.
Das Herz im Stressmodus
Das Herz ist von Natur aus darauf angelegt, unter
Stressbedingungen den „Anweisungen“ des
autonomen Nervensystems über hormonelle
Botenstoffe zu folgen. Stress (= Angst) ist eine
Emotion, auf die der Körper durch die Ausschüttung
sogenannter Stresshormone (Adrenalin)
reagiert. Die Natur hat das bewusst so eingerichtet,
um bei Notwendigkeit zu rascher Handlung
wie beispielsweise einer lebensrettenden
Flucht, durch die Ausschüttung der Stresshormone
sofort ein hohes Maß an Energie zur Verfügung
zu stellen. In Stresssituationen bereitet
unser Körper das gesamte System auf die
Flucht vor: Blutdruck und Puls steigen deutlich
an und Energie wird sofort über die Zuckerausschüttung
zur Verfügung gestellt. Das Immunsystem
wird dabei bewusst heruntergefahren,
um Energie zu sparen. Das hat zur Folge,
dass wir im Stoffwechsel der Angst immungeschwächt
sind, also schneller eine Infektion erleiden
und schwerer an ihr erkranken können.
96 www.laufpass.com
von Dr. med. Britta Lange
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