den Lockdown nicht oder nicht so angeordnet hätte.“ Ich wies
Sie darauf hin, dass das RKI zum Zeitpunkt des Lockdowns in
der Woche des 18. März einen R-Wert von unter und um 1 veröffentlichte.
Die Quelle stellte ich Ihnen umgehend zur Verfügung
(RKI-Bulletin 17/2020). Also war im Hause RKI bekannt, dass
die Infektionslage keine solche Tragweite haben konnte, wie sie
in den Horror-Szenarien beschrieben wurde. Der Lockdown war
vermeidbar, weil objektiv schon damals nicht angezeigt.
Im weiteren Verlauf fragte ich Sie, ob Sie die Arbeitsgemeinschaft
Influenza (AGI) des RKI kennen würden. Als Sie das verneinten,
erklärte ich Ihnen, was das ist. Es handelt sich um einen
großen Zusammenschluss von Arztpraxen (sogenannte
Sentinel-Praxen) in Deutschland, die dem RKI wöchentlich die
Fallzahlen von Menschen mit Atemwegsinfekten melden und
dazugehörige Testergebnisse im Hinblick auf definierte Erreger.
Das AGI ist eines der weltweit erfolgreichsten Systeme zur Erfassung
des Epidemiologischen Geschehens rund um die Atemwegsinfekte.
Zur Erleichterung Ihrer Arbeit sandte ich Ihnen den aktuellen
Bericht der AGI aus den RKI-Datenbanken und natürlich den
Original-Link, damit Sie sicher sein können, dass ich hier nicht
selbst irgendetwas verfälsche. Dem RKI-Bericht können Sie entnehmen,
dass die Sentinel-Praxen im AGI seit April (KW16) keinen
SARS-CoV2-Fall gemeldet haben. Ich hatte Ihnen die Stelle
extra noch hervorgehoben. Das heißt: vor Verhängung des
bundesweiten Maskenzwanges war die Ausbreitung des neuen
Corona-Virus klinisch aus dem Alltag der praktischen Ärzte
verschwunden.
Als wir über Kranke und Tote sprachen, verwies ich sie auf das
Register der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin). Das DIVI-Register (www.divi.de)
liefert exakte Zahlen über die Belegung von Intensivbetten in
Deutschland. Zum Zeitpunkt unseres Gespräches waren von
über 32.000 Betten 230 mit COVID-19-Patienten belegt. Ein
Risiko für die Intensivversorgung der Bevölkerung (Stichwort:
zweite Welle) besteht also nicht.
Im Hinblick auf die Toten, die durch eine „Epidemie von Nationaler
Tragweite“ und das Wirken eines „Killervirus“ zu erwarten
wären, habe ich Sie auf die Daten des Statistischen Bundesamtes
verwiesen (www.destatis.de), die bis heute eine Untersterblichkeit
im Jahr 2020 gegenüber dem Mittel der Vorjahre ausweisen.
Das bedeutet, dass auch eine „Erste Welle“ in den Zahlen
des Bundesamtes nicht auszumachen ist. Sichtbar ist eine
kleine Verschiebung der Sterbefälle auf der Zeitachse – aber
kein Signal einer tödlichen Seuche.
Ich habe mich explizit auf leicht verständliche und deutschsprachige
Quellen konzentriert, weil Sie mir mitgeteilt hatten, dass
die Auswertung der von mir in großer Zahl angebotenen wissenschaftlichen
Quellen ziemlich aufwändig sei. Damit wollte ich Ihnen
nicht einen Mangel an Intelligenz unterstellen, sondern Ihnen
Zeit ersparen und die Arbeit erleichtern und Ihnen einen
faktenbasierten Einstieg in die Thematik anbieten.
Eine Ausnahme machte ich bei einer Quelle, die relativ neu die
Zahlen aus den USA auswertet. Es handelt sich um die Analyse
des Centers for Desease Control and Prevention (US-Gesundheitsbehörde).
Das CDC schreibt das Folgende:
COMORBIDITIES
Table 3 shows the types of health conditions and contributing
causes mentioned in conjunction with deaths involving
coronavirus disease 2019 (COVID-19). For 6% of
the deaths, COVID-19 was the only cause mentioned. For
deaths with conditions or causes in addition to COVID-19,
on average, there were 2.6 additional conditions or causes
per death.“
Übersetzung: „Tabelle 3 zeigt die Arten von Gesundheitszuständen
und beitragenden Ursachen, die im Zusammenhang
mit Todesfällen im Zusammenhang mit der Coronavirus
Krankheit 2019 (COVID-19) genannt werden.
Bei 6% der Todesfälle war COVID-19 die einzige erwähnte
Ursache. Bei Todesfällen, bei denen zusätzlich zu COVID
19 noch weitere Erkrankungen oder Ursachen genannt
wurden, gab es im Durchschnitt 2,6 zusätzliche Erkrankungen
oder Ursachen pro Todesfall“.
Das bedeutet: nur bei 9.600 Corona-Toten der in den USA
seit Anfang der Pandemie Verstorbenen, lag ausschließlich
COVID-19 als Todesursache vor, bei allen anderen gab
es im Durchschnitt zusätzlich 2,6 weitere mögliche Todesursachen.
CDC-Quelle: https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid_weekly/
index.htm?fbclid=IwAR2-muRM3tB3uBdbTrmKwH1NdaBx6PpZo2kxotNwkUXlnbZXCwSRP2OmqsI
Zusätzlich lieferte ich Ihnen die aktuellen Testzahlen des RKI,
die ausweisen, dass selbst bei einer Testzahlerhöhung von erneut
über 100.000 auf knapp 1 Million in einer Woche, die Testpositiven
rückläufig sind und die Zahl der positiven PCR-Tests
bei 0,88% lagen, heute bei 0,74 (Stand 03.09.20, RKI siehe
ebenda).
Auch hinsichtlich der Aussagefähigkeit der überwiegend eingesetzten
PCR-Tests habe ich Sie informiert. Seit den frühen 90er
Jahren recherchiere ich zu Fragen der Epidemiologie, der Virologie
und der Labortests. 1994 und in den Folgejahren hatte ich
mehrfach Kontakt zu Kary B. Mullis, der für die Erfindung des
PCR-Tests den Nobelpreis erhielt. Er hat stets darauf hingewiesen,
dass sein PCR-Test nicht für die klinische Diagnostik geeignet
sei, weil er keinen Erreger nachweist, sondern Fragmente
von Genen durch Vervielfältigung sichtbar macht. Das PCRTest
Verfahren ist auch heute noch als einzelnes Werkzeug der
klinischen Diagnostik nicht geeignet und allein nicht zugelassen.
Ein einfaches Beispiel für die Vorsicht, die bei seinem Einsatz
und seiner Ergebnisbewertung vorzunehmen ist, ist die Formulierung
des Schweizer Gesundheitsamtes in der Anweisung
zur Testung mittels PCR:
PCR/NAT
„Die PCR (Polymerase-Kettenreaktion) ist eine NAT (Nucleic
Acid Amplification Technology)-Methode, der modernen
Molekularbiologie um in einer Probe vorhandene Nukleinsäure
(RNA oder DNA) in vitro zu vervielfältigen und
danach mit geeigneten Detektionssystemen nachzuweisen.
Der Nachweis der Nukleinsäure gibt jedoch keinen
Rückschluss auf das Vorhandensein eines infektiösen Erregers.
Dies kann nur mittels eines Virusnachweises und
einer Vermehrung in der Zellkultur erfolgen.“
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